Pol Espargaro sorgt wieder für strahlende Gesichter im KTM-Lager: Der Spanier fuhr beim MotoGP-Rennen in Le Mans auf den sechsten Platz! Erstmals punktet ein Fahrer der Orangenen damit zweistellig in einem Trockenrennen. Besser war Espargaro nur beim verregneten Vorjahresfinale in Valencia, als er mit Rang drei das erste MotoGP-Podium überhaupt für KTM sicher stellte.

"Vom ersten Training an gegen die absoluten Spitzenfahrer zu kämpfen und zu sehen, dass sie keine Götter sind, sondern einfach nur gute Bikes haben, ist toll. Wenn KTM ein gutes Bike baut, dann können wir gegen sie kämpfen und sie schlagen, so wie heute. Nach zweieinhalb Jahren mit diesem Motorrad gerade einmal sechs Sekunden hinter einer Werks-Honda zu liegen, ist unglaublich", jubelte Espargaro nach dem Rennen.

Im Werk bei KTM hat man also großartige Arbeit geleistet. Für das aktuelle Wochenende hatte man Espargaro mit neuen Teilen ausgestattet, die sich sofort bezahlt gemacht haben. Abgesehen vom Q2, wo Espargaro keine Zeit setzen konnte, schloss der Spanier mit seiner KTM jede Session in den Top-8 ab. Daran konnte er im Rennen nahtlos anknüpfen, auch wenn das mit großem Einsatz und Risiko verbunden war.

Pol Espargaro darf über P6 jubeln, Foto: KTM
Pol Espargaro darf über P6 jubeln, Foto: KTM

"Ich war im Rennen einfach so sehr am Limit, ich dachte ich könnte das nicht durchziehen. Vor allem in der ersten Kurve ist mir immer wieder beim Anbremsen mit über 300 km/h das Vorderrad blockiert. Außerdem hatte ich Armpump bekommen von den vielen Richtungswechseln. Aber ich habe es geschafft und das heißt, dass man mit diesem Bike wirklich so schnell fahren kann, auch am Limit", beschrieb Espargaro seinen Husarenritt.

Le Mans: Espargaro nutzt KTM-Stärken aus

Was Espargaro dabei zugute kam: In den Zweikämpfen konnte er sich auf die Stärken seiner KTM verlassen. "Die Bremsphase ist besser als bei der Yamaha", so Espargaro mit Blick auf Zweikämpfe zwischen ihm und Franco Morbidelli im Rennen, "und in einigen Kurven konnten wir auch besser beschleunigen." An vielen Stellen konnte sich Espargaro so behaupten. Nur in den langgezogenen Kurven wie etwa Turn 7 hatte die Konkurrenz die Gelegenheit, den besseren Speed in der Kurvenmitte auszuspielen.

Als Schwachpunkt will Espargaro den Kurvenspeed der KTM RC16 jedoch nicht sehen. "Man kann nicht von Schwachpunkt reden. Jedes Bike hat einen eigenen Charakter. Und man muss die Stärken seines Bikes bestmöglich nutzen. Wenn der Kurvenspeed die Schwäche ist, dann muss man einfach engere Linien fahren und die Tür zu machen", meint Espargaro. Genau das gelang ihm in Le Mans häufig in den Zweikämpfen gegen Danilo Petrucci und Morbidelli. Den Ducati-Piloten musste er dann doch ziehen lassen. Das schmälert aber nicht die Freude über das bisher beste KTM-Ergebnis im Trockenen.