Auf Andrea Dovizioso schien in Austin ein ganz schwieriges MotoGP-Rennen zuzukommen. Er war im Qualifying bereits in Q1 ausgeschieden und ging so nur von Platz 13 in den Grand Prix von Amerika. Für den Ducati-Piloten war also bestenfalls Schadensbegrenzung angesagt. Und doch machte er in Austin mit Platz vier 13 Punkte auf Marc Marquez gut und übernahm somit vom gestürzten Repsol-Honda-Piloten sogar die WM-Führung.

Eine unerwartete Wendung also an diesem Wochenende, zu der Dovizioso selbst aber bereits zu Beginn des Rennens den Grundstein legte, indem er von P13 bis zum Ende der ersten Runde auf Rang sechs nach vorne schoss. "Ich hatte einen großartigen Start. Alles lief perfekt", stellte Dovizioso im Nachhinein zufrieden fest. "Ich konnte genau die Linie fahren, die ich mir gewünscht hatte und auch die anderen Fahrer waren genau da, wo ich sie wollte."

Zu diesem Zeitpunkt lag Dovizioso direkt hinter dem späteren Rennsieger Alex Rins. "Alles lief also nach Plan", so Dovizioso. Doch dann raubte dem Routinier ein kritischer Moment viel Vertrauen in seine Ducati: "Mir ist in Turn 10 einmal das Vorderrad weggerutscht. Ich war dadurch ziemlich verunsichert und habe in den folgenden Runden viel Zeit verloren." So verlor er nicht nur Zeit, sondern auch Rang sechs wieder an Franco Morbidelli.

Dovizioso findet Grund für Probleme

Erst nach mehr als einem Drittel der Renndistanz erfing sich Dovizioso wieder, weil er realisiert, dass das Problem weder bei ihm noch seiner Ducati lag. "Mir ist klar geworden, dass ich das Vorderrad in Kurve zehn verloren habe, weil dort eine nasse Stelle war. In diesem Bereich wurde am Asphalt gearbeitet und die Strecke wurde nicht wirklich trocken. Ich bin dann einfach eine andere Linie gefahren", verrät Dovizioso. Es war nur eine von vielen Beschwerden über den Zustand des Circuit of the Americas an diesem Wochenende.

Mit seinem wiedergefundenen Vertrauen war Dovizioso erneut auf dem Vormarsch. Einen Platz macht er durch den Sturz von Marc Marquez durch, dann überholte er wieder Morbidelli. In der letzten Runde hätte er sogar fast noch den drittplatzierten Jack Miller abgefangen. Der lag zwischenzeitlich über sechs Sekunden vor Dovizioso, am Ende trennte die Ducati-Kollegen weniger als eine Sekunde. "Mit einer halben Runde mehr hätte ich Jack vielleicht noch einholen können, denn er hat am Ende viel Zeit verloren. Wir haben aber auch so heute das Maximum herausgeholt."

Wenn man von P13 startet und Marc Marquez in Austin am Ende dennoch 13 Punkte abnimmt, kann man das definitiv so sagen.