"Ich bin sehr zufrieden, denn das war für uns der schlechteste Freitag." Die Aussage von Marc Marquez nach den Trainings in Silverstone klingt nach einem Widerspruch. Ist es in den Augen des Honda-Piloten jedoch nicht. "Bislang lief am Freitag immer alles gut, wir mussten nur wenig ändern. In Silverstone war es zum ersten Mal anders", sagte Marquez. In dieser schwierigen Situation musste Repsol Honda reagieren und tat dies mit Erfolg.
"Ich war weit weg von der Spitze. Dann hat das Team vom ersten zum zweiten Training unglaubliche Arbeit geleistet. Wir haben analysiert, was passiert ist und haben einen großen Schritt gemacht", lobte er. "Das Team hat mir für das zweite Training eine neue Elektronik und ein neues Setup gegeben. Ich habe meinen Fahrstil geändert. Mit diesem Mix haben wir die Pace um eine Sekunde verbessert."
Im ersten Freien Training der MotoGP in Silverstone war Marquez mit einer Rundenzeit von 2:03.699 Minuten Zehnter. Auf Spitzenreiter Maverick Vinales fehlten ihm 1,626 Sekunden. Im zweiten Training am Nachmittag fuhr Marquez mit einer 2:01.529 auf Rang vier. Vom Schnellsten der Session, Andrea Dovizioso, trennten ihn nur 0,144 Sekunden.
"Wir waren nah an Maverick und Dovi dran, die im Moment am schnellsten sind. Das ist am wichtigsten." Zufrieden ist Marquez aber noch nicht. "Wir müssen noch weiterarbeiten. Ich war zwar im zweiten Training schon schnell, aber ich habe mich noch nicht wohlgefühlt. Wir müssen also am Samstag weiterarbeiten."
Überraschungseffekt durch natürliches Gras
Das 'Highlight' des Freitags war Marquez' Sturz im ersten Training. In Kurve 16 begann er über die linke Seite zu rutschen. Trotz aller Rettungsversuche musste Marquez auf dem Grasstreifen neben der Strecke schließlich absteigen.
"Auf den großen Bodenwellen hatte ich vorne schon Chattering. Ich habe versucht, mich zu retten, habe dann aber das Gras gesehen. Ich war überrascht, dass da natürliches Gras ist. Das wird normalerweise von der MotoGP entfernt", spielte er auf Auslaufzonen mit Kunstrasen an. "Dort habe ich dann doch das Bike verloren."
Er sei im ersten Training etwas zu aggressiv gefahren. "Das Bike hat viel gewackelt, der Medium-Vorderreifen war für mich nicht gut, alles lief in die falsche Richtung. Auch die Elektronik funktionierte nicht richtig", fasste er seine Probleme zusammen.
Der Medium-Vorderreifen sei für die Honda auf diesem Kurs schon zu weich, erklärte Marquez. "Man kann die Honda nur mit dem harten Reifen fahren." Durch den Wind und die kühlen Temperaturen werde es dann aber auf der linken Reifenseite kritisch. Deshalb ist in Silverstone geschicktes Management gefragt.
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