Die MotoGP-Rennen in Italien zählen zweifelsohne zu den stimmungsvollsten im gesamten Kalender. In den letzten Jahren sorgten die Tifosi, vor allem die in Gelb gekleideten, aber auch immer wieder für unschöne Szenen, so auch am vergangenen Wochenende in Misano. Stürze von Jorge Lorenzo und Marc Marquez wurden mit höhnischem Applaus gefeiert, dazu gab es Buhrufe und Pfiffe für Marquez bei der Podium-Zeremonie.

Dieses Verhalten ärgerte nicht nur Marquez selbst, sondern auch viele andere Personen im Fahrerlager oder Fans. Nun geigt sogar der Vorsitzende von Valentino Rossis offiziellem Fanclub, Flavio Fratesi, den unsportlichen 'Fans' in der 'Marca' die Meinung: "So ein Verhalten ist nicht in Ordnung. Diese Leute verdienen es nicht Teil unseres Fanclubs zu sein, sie verdienen es noch nicht einmal, Fans des Motorradsports zu sein. Hier sind alle Fahrer wichtig und wir sollten ihnen allen applaudieren."

Rossi-Fans: Pfiffe unerwünscht, aber nicht vermeidbar

Obwohl Fratesi das unsportliche Verhalten mancher Besucher verurteilt, stellt er klar, dass es unmöglich sein, alle Fans unter Kontrolle zu haben. Der offizielle Rossi-Fanclub besetzte am Wochenende traditionell die Brutapela-Tribüne in den ersten Kurven, 20.000 Zuseher haben dort Platz. "Wir versuchen es, aber man kann nicht jede einzelne Person kontrollieren. Das ist unmöglich. Wir können nur darauf hinweisen, dass man sich sportlich verhalten soll", so Fratesi.

MotoGP: Misano Madness - das Wichtigste in 45 Sekunden (00:45 Min.)

Während viele Fans also anscheinend immer noch nicht über die letzten Rennen der Saison 2015 hinweg sind, haben sich die offiziellen Fanclubs von Rossi und Marquez, ebenso wie die Piloten selbst, versöhnt. Es gab sogar bereits ein gemeinsames Essen der Fanclubs.

Fratesi und Marquez' Onkel Ramon, Vorsitzender der MM93-Supporter, stehen regelmäßig in Kontakt. "Wir haben ein gutes Verhältnis", bestätigt Fratesi. "Ich spreche oft mit ihm. Unsere Leidenschaft ist Valentino, ihre eben Marc."