An einem Wochenende hui, am nächsten wieder pfui. Die Achterbahnfahrt des Yamaha-Werksteams geht auch beim Deutschland-GP auf dem Sachsenring weiter. Im Trockenen zählen Valentino Rossi und Maverick Vinales wie gehabt zu den Spitzenpiloten. Doch sobald der Himmel über dem Freistaat Sachsen seine Schleusen öffnet, fallen die beiden Yamaha-Werkspiloten hoffnungslos ins Mittelfeld zurück. Im zweiten Qualifying-Abschnitt sprangen am Ende die Plätze neun und elf für Rossi und Vinales heraus. Immerhin: den Grund für den Performance-Drop kennt man.

Rossi und Vinales beklagen mangelhafte Beschleunigung der Yamaha

"Im Nassen habe ich große Probleme und ich weiß nicht, warum. Ich bin ein paar Runden hinter Dani her gefahren und das Bike hat sich sehr stark angefühlt. Auf der Bremse und am Kurveneingang waren wir sehr stark, aber plötzlich, sobald ich ans Gas gehe, dreht das Hinterrad so stark und ich habe kaum Vortrieb", berichtete Maverick Vinales nach dem Qualifying gegenüber der Journalistenschar.

Scheinbar ein Problem, das nicht nur Vinales alleine betrifft. Auch Teamkollege Rossi beklagt die mangelhafte Beschleunigung der Yamaha M1 auf nassem Geläuf: "Beim Beschleunigen haben wir verloren. Im Vergleich zu den anderen Bikes sieht es so aus, als hätten wir weniger Traktion und als würde unser Hinterreifen am Kurvenausgang stärker durchdrehen."

Vinales und Rossi kämpfen mit schlechter Beschleunigung, Foto: Yamaha
Vinales und Rossi kämpfen mit schlechter Beschleunigung, Foto: Yamaha

Elektronik als Hauptschuldiger

Den Hauptschuldigen für die schlechte Beschleunigung im Nassen hat man im Yamaha-Werksteam auch schon gefunden: Die Elektronik. Offenbar hat man im Lager der Japaner im Vergleich zur Konkurrenz größere Mühe, für sein Motorrad ein effizientes Mapping im Beschleunigungs-Bereich auszutüfteln. "Meine Probleme drehen sich um die Elektronik. Sie funktioniert nicht richtig, vor allem am Gas", hadert Vinales mit dem Elektronik-Setting seines Motorrads.

Auf dem Bike selbst hat der Spanier den Eindruck, in den Beschleunigungszonen kaum vom Fleck zu kommen, verglichen mit der Konkurrenz. "Für mich fühlt es sich so an, als drehe das Hinterrad durch und ich komme nicht voran. Manchmal haben wir im Nassen Wheelspin, aber trotzdem Traktion und können daher gut beschleunigen. Dieses Mal hatten wir aber Spinning und sind fast stehen geblieben", fiel Vinales auf. Bereits in Assen und Argentinien wäre dieses Problem bereits an der Yamaha aufgetaucht, von daher sei dies eine bekannte Schwachstelle des Bikes, wie Vinales weiter ausführte.

Zusammen mit der Crew müssen Rossi und Vinales das Elektronik-Setting verbessern, Foto: Tobias Linke
Zusammen mit der Crew müssen Rossi und Vinales das Elektronik-Setting verbessern, Foto: Tobias Linke

Lösen lässt sich dies aber nur über möglichst viele Kilometer auf nasser Strecke. Daher ist Vinales auch mit dem Wetter an diesem Wochenende unzufrieden: "Ein nasses FP3 hätte natürlich sehr geholfen, aber auch ein komplett nasses FP4. So hätten wir wenigstens eine Chance gehabt, das Bike zu verbessern." Bleibt für die Yamaha-Truppe zu hoffen, dass es im Rennen trocken bleibt, damit die Achterbahnfahrt für Rossi und Vinales am Sachsenring versöhnlich endet.