Gute Nachrichten für Motorrad-Deutschland: MotoGP-Pilot Jonas Folger und sein Team Tech3 haben den gemeinsamen Vertrag bis 2018 verlängert. Dies teilte das Team kurz vor dem Italien-Wochenende in Mugello in einer Presseaussendung mit. Damit wird den bislang starken Resultaten des Rookies Rechnung getragen. Folger stieg zur laufenden Saison aus der Moto2 auf und wusste sofort zu überzeugen. In den bislang fünf Rennen kam Folger stets in die Punkte und liegt derzeit auf einem soliden neunten Platz in der Gesamtwertung.

"Ich bin sehr glücklich, auch 2018 weiterhin mit Herve [Poncharal; Anm. d. Red.] und dem fantastischen Monster Yamaha Tech3 Team zusammenzuarbeiten", sagte Folger. "Bislang in diesem Jahr bin ich mit unserer Performance sehr zufrieden, inklusive der Pre-Season-Tests. Aber da kommt noch mehr", kündigt der 23-Jährige an.

Die bisherige Saison war für Folger ein kaum zu erwartender Erfolg, dabei schien noch deutlich mehr möglich gewesen zu sein. Jedoch hatte er besonders zu Rennbeginn stets mit Problemen zu kämpfen. Könnte er es sich nun erlauben, mit mehr Risiko in die Rennen zu gehen, da er weiß, dass eine Zukunft sicher ist? "Es kann sein, dass sich das im Unterbewusstsein auf meine Aggressivität auswirkt", so Folger auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Überrascht gewesen sei er aufgrund der recht frühen Vertragsverlängerung nicht. "Der Herve sagte mir schon nach dem zweiten oder dritten Rennen: 'Jonas, mach dir keine Sorgen über nächstes Jahr. Was du machst ist einwandfrei, ist top, das hat keiner erwartet. Wir schauen, dass wir das innerhalb der nächsten Rennen regeln.' Und das hat jetzt geklappt", erklärt Folger das Vertrauen, das er seitens der Teamführung spürt. Unterschrieben worden sei der Vertrag dann am Donnerstagmorgen in Mugello.

Im Schatten von Zarco

Aktuell steht Jonas Folger noch etwas im Schatten seines Teamkollegen Johann Zarco, Foto: Tech3
Aktuell steht Jonas Folger noch etwas im Schatten seines Teamkollegen Johann Zarco, Foto: Tech3

Aktuell aber steht Folger trotz guter Resultate noch im Schatten seines Teamkollegen Johann Zarco, der als amtierender Moto2-Weltmeister ebenfalls Neueinsteiger in der Königsklasse ist. Zarco schaffte es bei seinem Heimspiel zuletzt in Le Mans erstmals auf das Podium und sorgte auch in den Rennen zuvor für Erstaunen. Der Vertrag mit dem 26-Jährigen wurde auch schon zwei Wochen früher verlängert. Das aber sei kein Problem für Folger. "Bei Zarco hatte es einfach gepasst mit seinem Heimrennen in Le Mans", erklärt Folger.

Und auch Teamchef Herve Poncharal legt großen Wert darauf, dass man mit den Leistungen Folgers absolut zufrieden sei. "Ich bin froh, dass wir Jonas behalten, denn er hat bislang einen tollen Job auf der Yamaha erledigt", so Poncharal.

Er stellt klar, dass auch Folger neben Zarco seinen Anteil am Erfolg des Teams habe. "Natürlich ist jeder beeindruckt von der Leistung seines Teamkollegen Johann und die Aufmerksamkeit liegt daher mehr bei ihm. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Jonas einen super Job als Rookie macht", hebt der Franzose hervor. "Unser deutscher Fahrer ist schnell, sicher, bereit zu lernen und ich kenne sein Potenzial. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er alles erreichen kann, was wir von ihm erwarten."

Folger selbst will in den kommenden Rennen vor allem eines: sich weiterentwickeln. "Für den Rest der Saison 2017 und auch für das kommende Jahr glaube ich daran, dass wir weiter Fortschritte erzielen können. Ich bin sehr aufgeregt, zu sehen, was wir in den kommenden Monaten erreichen können", blickt Folger gespannt voraus.