Feiertag im KTM-Lager! Bereits am sechsten Rennwochenende des neuen Teams, zählt man den Wildcard-Einsatz von Valencia dazu, erreichten die Österreicher erstmals auf direktem Wege den zweiten Qualifying-Abschnitt - und dann auch noch mit beiden Fahrern! Pol Espargaro und Bradley Smith haben sich für den Frankreich-GP auf den Plätzen acht und zehn qualifiziert. Der Aufschwung der RC16 ist eng mit dem neuen Motor verbunden.

Smith und Espargaro legen die Basis im FP3 von Le Mans

Mit dem in Jerez eingeführten Big-Bang-Triebwerk hat man der zu aggressiven Leistungsentfaltung nämlich den Garaus gemacht. So wurden bei den Orangenen die nötigen Kapazitäten frei, um sich den anderen Schwachpunkten des Motorrads zu widmen. "Das Motor-Upgrade hat uns auf jeden Fall geholfen. Wir konnten uns auf die wichtigen Dinge fokussieren, also darauf, das Chassis zum arbeiten zu kriegen, die Elektronik und all diese Dinge. Davor war uns die Sicht dafür etwas vernebelt", erklärte Bradley Smith nach dem Qualifying.

Wissenswertes Frankreich GP (01:21 Min.)

Mit stärkerem Blick auf die Schwächen der KTM konnten sich Smith und Espargaro schrittweise nach vorne kämpfen. Schon in Jerez mischte man munter im Mittelfeld mit, in Le Mans konnte man nun im FP3 gleich zwei Fahrkarten für den zweiten Qualifying-Abschnitt lösen. Pol Espargaro weiß, dass die Fahrt in die Top-10 in dieser Session Gold wert war: "Unser Job im Q2 ist das Ergebnis vom FP3. Das war essenziell für uns. Dank dieser Leistung konnten wir die Rundenzeit fahren, die wir gefahren sind." Teamkollege Smith weiß aber auch, dass man von den schwierigen Verhältnissen am Samstag Morgen profitierte.

Nach einem Regenguss über Nacht war die Strecke noch feucht und trocknete nur langsam wieder ab. "Wir haben offensichtlich von den Bedingungen profitiert. Viele sagen, dass mich nur dies oder jenes direkt in Q2 gebracht hat, aber um das zu realisieren, braucht man auch das nötige Vertrauen ins Motorrad. Man braucht zwei Jungs, die wissen, dass man das unter diesen Bedingungen realisieren kann, und zwei Jungs mit der nötigen Motivation, um genau das zu tun."

Prognose für KTM noch nicht klar

Dank der guten Ausgangslage könnte KTM schon in Le Mans zum ersten Mal in die Top-10 vordringen. Weitere Teile sollen laut Espargaro in den nächsten Rennen folgen. Trotzdem will man sich in Sachen Prognosen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "In Jerez haben wir herausgefunden, dass wir dort viel besser sind als auf anderen Strecken. Wir wussten nicht genau, warum, ob es an der Strecke, am Motor oder an beidem lag", gibt Espargaro zu. Mit der eigenen Performance in Frankreich indes ist man hochzufrieden.

"Hier in Le Mans haben wir bestätigt, dass der Motor gut arbeitet. Wir waren auf eine schnelle Runde im Qualifying gesehen nur 1,4 Sekunden hinter den Top-Jungs, das ist supergut", strahlte Pol Espargaro nach dem Qualifying. Gleichzeitig weist der Spanier aber auch darauf hin, dass auf die Orangenen wieder härtere Zeiten zukommen werden: "Sicher kommen noch Strecken, die uns besser oder schlechter liegen, aber das Bike ist noch zu jung, um zu wissen auf welchen Strecken es wie aussieht. Wir müssen immer noch die Charakteristik des Motorrads abwarten." Mit dem Big-Bang-Motor ist man bei KTM aber auf der sicheren Seite.