In Katar verpasste man die Punkteränge mit den Positionen 16 und 17 noch knapp, in Argentinien konnten aber sowohl Pol Espargaro als auch Bradley Smith für den KTM-Factory-Rennstall erstmals anschreiben. Espargaro wurde 14., Smith landete direkt dahinter, was insgesamt drei WM-Zähler für die MotoGP-Neueinsteiger aus Österreich bedeutet. Kurios: Nach Yamaha, dass durch Maverick Vinales und Valentino Rossi einen Doppelsieg feierte, war KTM somit das zweiterfolgreichste Werksteam in Argentinien. Honda, Ducati, Suzuki und Aprilia schrieben allesamt Nullnummern in Termas de Rio Hondo.

"Wir haben heute zum ersten Mal in der Geschichte von KTM MotoGP-Punkte geholt. Damit müssen wir natürlich glücklich sein", stellte Espargaro folgerichtig fest. Gleichzeitig ärgerte sich der ehrgeizige Spanier aber auch über eine verpasste Chance im ausfallreichen Rennen von Argentinien, das nur 16 von 23 Piloten beenden konnte. "Wir hätten mehr erreichen können. Uns fehlt aber leider noch der Speed auf den Geraden, um Fahrer wie Barbera oder Rabat zu überholen. Das ist schade, weil wir heute insgesamt schneller gewesen wären und vor ihnen landen hätten können."

Dass KTM auf den Geraden im Vergleich zur Konkurrenz Federn lässt, ist nichts Neues. Zwar fehlt es dem V4 aus der Feder von Motorenkonstrukteur Kurt Trieb nicht an Power, doch die Fahrbarkeit des Triebwerks lässt zu wünschen übrig. Als einziger Hersteller setzt man bei KTM auf einen Screamer statt eines Big Bangs und genau diese Konfiguration macht es schwer, die erzeugte Leistung auch auf den Asphalt zu bringen. Die Folgen: Probleme in den Beschleunigungszonen, die man dann vor allem auf der über einen Kilometer langen Gegengeraden in Termas de Rio Honda ausbaden musste.

Espargaro versuchte alles, musste sich Barbera aber geschlagen geben, Foto: KTM
Espargaro versuchte alles, musste sich Barbera aber geschlagen geben, Foto: KTM

Smith erkennt Fortschritte seit Katar

Trotz der Probleme überwog bei Espargaro die Freude: "Wir haben noch Schwächen, aber wir machen Schritte nach vorne und sehen ein Licht am Ende des Tunnels." Teamkollege Smith sah die Situation ganz ähnlich: "Das ist ein großartiger Tag für das gesamte Team. Wir haben seit Katar gute Schritte nach vorne gemacht, denn dort waren wir noch nicht in der Lage, mit der Gruppe vor uns zu kämpfen. Hier konnten wir fast das ganze Rennen an Barbera und Rabat dranbleiben, haben uns also um drei bis vier Sekunden gesteigert. Natürlich müssen wir uns weiter verbessern, aber momentan können wir mit den Steigerungen von Rennen zu Rennen zufrieden sein."

Erleichterung machte sich auch bei Teamchef Mike Leitner breit: "Wir können jetzt endlich ganz klar sehen, dass das Projekt eine Zukunft hat. Wenn wir die richtigen Schritte machen, werden wir gegen andere Hersteller und Fahrer kämpfen können. Das war auch das Positive am heutigen Rennen: Pol konnte erstmals direkt mit anderen Piloten fighten und so die Stärken und Schwächen unseres Bikes besser erkennen."