In dieser Woche stehen auf Phillip Island die MotoGP-Wintertesttage vier bis sechs von neun auf dem Programm. Wir fassen alle Infos vor dem wichtigen Test in Australien kurz und knackig zusammen:

Wann wird in Australien getestet?

Gefahren wird auf Phillip Island Mittwoch bis Freitag jeweils von 9:45 bis 17:45 Ortszeit. Aufgrund der zehnstündigen Zeitverschiebung nach Mitteleuropa beginnen die Testfahrten hier also schon am Dienstagabend um 23:45 und enden am Freitag um 7:45 Uhr morgens. Es ist davon auszugehen, dass Fahrer und Teams aber nicht acht Stunden pro Tag nutzen werden. Eine etwa einstündige Mittagpause zur Hälfte des Testtages ist üblich.

Wer fährt auf Phillip Island?

Mit einer Ausnahme werden alle 23 Einsatzpiloten der MotoGP-Saison 2017 in Australien mit von der Partie sein. Nur Tito Rabat muss aussetzen. Er war ja in Sepang heftig gestürzt und hatte sich mehrere Knochenbrüche an Händen und Füßen zugezogen. Den Test auf Phillip Island macht aber seine bei dem Sturz erlittene tiefe Fleischwunde am linken Knie unmöglich, da die Bewegungsfreiheit in diesem Gelenk noch nicht ausreichend ist.

Rabat muss auf einen Einsatz in Australien verzichten, Foto: Marc VDS
Rabat muss auf einen Einsatz in Australien verzichten, Foto: Marc VDS

Zu den somit 22 Einsatzfahrern werden sich aller Voraussicht nach auch einige Testpiloten hinzugesellen. In Sepang waren das zuletzt Casey Stoner und Michele Pirro für Ducati, Katsuyuki Nakasuga und Kohta Nozane für Yamaha sowie Takuya Tsuda für Suzuki.

Wie wird das Wetter in Australien?

So gute Bedingungen wie in den kommenden drei Tagen dürfen sich die MotoGP-Stars auf Phillip Island nur ganz selten erwarten. Der australische Spätsommer zeigt sich von seiner besten Seite. Los geht es am Mittwoch bei Höchstwerten von bis zu 28 Grad, Donnerstag und Freitag ist immer noch mit deutlich über 20 Grad zu rechnen. Regnen soll es an allen drei Tagen nicht, lediglich der für Phillip Island typische Wind könnte etwas ungemütlich werden.

Worum geht es auf Phillip Island?

Im Wesentlichen geht es bei den zweiten Testfahrten des Jahres für Piloten und Teams um zwei Dinge. Zum einen werden die meisten Hersteller neue Teile nach Australien bringen. Diese müssen natürlich auf Herz und Nieren geprüft und eine Entscheidung getroffen werden, ob weitere Arbeit damit Sinn macht. Andererseits geht es auch darum, die in Sepang gewonnenen Eindrücke zu bestätigen. Die beiden Strecken weisen eine vollkommen unterschiedliche Charakteristik auf. Ein Motorrad das in Sepang schnell war, muss also auf Phillip Island nicht auch stark sein. Im Gegenzug kann man aber davon ausgehen, dass Maschinen, die auf beiden Strecken gut funktionieren, in ihrer Entwicklung bereits sehr weit fortgeschritten sind.

Für alle gewechselten Fahrer geht es um zusätzliche Erfahrung, Foto: Ducati
Für alle gewechselten Fahrer geht es um zusätzliche Erfahrung, Foto: Ducati

Was bringt der Test für Michelin?

Phillip Island ist die vielleicht fordernste Strecke für MotoGP-Reifen. Die hohen Kurvengeschwindigkeiten in Verbindung mit einem Asphalt, der für extreme Abnützung sorgt, haben schon so manchen Pneu vernichtet. 2013 war man aufgrund der sich auflösenden Bridgestone-Slicks ja sogar zu einem Flag-to-Flag-Rennen gezwungen. Michelin konnte im Vorjahr aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse am Rennwochenende mit immer wiederkehrendem Regen kaum Erfahrungen sammeln. Umso verpichter werden die Franzosen darauf sein, viele Informationen zu erhalten, um für den Australien-GP im Oktober bestmöglich gerüstet zu sein.