Nach drei Freien Trainings ist Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl 20., immerhin eine Steigerung im Vergleich zum 21. und letzten Platz vom Vortag. Auf Spitzenreiter Andrea Iannone fehlen dem einzigen deutschen MotoGP-Piloten allerdings immer noch mehr als 2,4 Sekunden. Dennoch ist er positiv gestimmt.

Bradl: Fokus auf schrittweiser Verbesserung der Aprilia

Insgesamt, so Bradl, befindet er sich nämlich im Aufwärtstrend, nachdem langsam die Kinderkrankheiten der neuen Aprilia RS-GP ausgeräumt werden: "Wir verbessern uns, das sieht man. Wir haben uns jede Session eine halbe Sekunde verbessert, das ist ein positives Zeichen. Wir haben die elektronischen Probleme ein bisschen besser in den Griff bekommen. Klar, es gibt immer noch Problemchen, aber wir kommen in jeder Situation vorwärts, in jedem Bereich, zum Beispiel Motorbremse, Traktionskontrolle und Wheelie Control."

Dass so etwas nicht von einem Augenblick zum anderen geht, ist Bradl auch klar: "Ich denke, dass wir jetzt die Daten aus der Session nehmen können, um eine Basis aufzubauen. Es hat viel Zeit gekostet, diese Sachen auszusortieren, aber letztlich ist es wichtig, uns Schritt für Schritt zu verbessern. Insofern waren diese beiden Tage genau das, was ich mir vorgenommen habe." Auch am Fahrwerk konnte der Bayer weiter arbeiten: "Wir haben kleine Veränderungen vorgenommen, ein paar Klicks hier, ein paar Klicks da, etwas an der Schwingenlänge verändert, so dass wir jetzt etwas mehr Grip haben. Das waren aber wirklich keine Riesenschritte, sondern erst einmal nur ein paar kleine Dinge."

Stefan Bradl will sich schrittweise verbessern, Foto: Aprilia
Stefan Bradl will sich schrittweise verbessern, Foto: Aprilia

Etwas gehindert wurde Bradls Verbesserung in der Zeitenjagd von einem Fauxpas des Teams: "Im letzten Run ist uns ein kleines Missgeschick passiert. Wir hatten den falschen Reifen eingebaut. Trotzdem habe ich mich auf den letzten beiden Runden sogar verbessert, obwohl ich etwas Stress hatte, weil die nötige Aufwärmphase für den Hinterreifen fehlte. Ich hatte nur eine Runde dafür, das ist etwas kritisch. Ich war unter Druck und konnte dann trotzdem meine Zeit verbessern, von daher sehe ich das positiv."

Bradls Plan: Weitere Verbesserung im Qualifying

Für das Qualifying ist Bradl einigermaßen zuversichtlich gestimmt: "Wir haben eine Basis gefunden, auf der wir aufbauen können. Wenn es so weitergeht und ich jede Session eine halbe Sekunde besser werde, dann wäre ich glücklich. Aber irgendwann wird das härter werden." Insgesamt gibt er deshalb das Motto aus: "Für mich gilt, dass ich mich Schritt für Schritt verbessern muss. Das Wochenende ist noch jung!"

Dass ihn sein Teamkollege bisher in jeder Session in Katar schlagen konnte, nimmt sich der Bayer nicht besonders zu Herzen. Stattdessen orientierte er sich an dessen Abstimmung, so Bradl: "Wir sind jetzt näher zusammen. Ich habe mich an seinem Setup orientiert, und das hat mir geholfen, mehr Grip zu finden. Wir vergleichen zwar unsere Daten intern, aber er ist nicht meine Referenz."

Langsam findet Stefan Bradl für seine Aprilia das richtige Setup, Foto: Aprilia
Langsam findet Stefan Bradl für seine Aprilia das richtige Setup, Foto: Aprilia

Eine bestimmte Startposition hat sich Bradl für das Qualifying nicht vorgenommen, allerdings gibt er zu: "Wenn morgen keine Zwei vor der Zahl steht, wäre das super. Dann hätten wir immerhin zwei Leute hinter uns gelassen. Aber lassen wir uns überraschen!"