Es spitzt sich zu! Mit jedem MotoGP-Training in Katar rücken die Spitzenpiloten enger zusammen. Die Top-Ten trennten in FP3 am Freitag nur etwas mehr als acht Zehntelsekunden. Die Bestzeit ging wie schon im zweiten Training an Andrea Iannone, der für seinen schnellsten Umlauf 1:54.639 Minuten brauchte. Alle ernsthaften Sieganwärter folgten auf den nächsten sechs Rängen.
Die Platzierungen: Andrea Iannone war um 0,137 Sekunden schneller als Jorge Lorenzo, der sich so Rang zwei sicherte. Marc Marquez verlor als Dritter 0,196 Sekunden. Andrea Dovizioso zeigte sich deutlich starker als zuletzt gewohnt und wurde Vierter. Maverick Vinales landete mit der Suzuki auf Rang fünf, noch vor Dani Pedrosa und Valentino Rossi. Hector Barbera und Scott Redding komplettierten mit den Plätzen acht und neun das starke Ducati-Ergebnis. Pol Espargaro schaffte mit Position zehn als letzter Fahrer den direkten Einzug in Q2.
Den Umweg über Q1 müssen unter anderem Aleix Espargaro, Bradley Smith, Danilo Petrucci oder Cal Crutchlow gehen. Stefan Bradl konnte die rote Laterne abgeben und verbesserte sich auf den 20. Rang. 2,430 Sekunden fehlen auf die Spitze, gut drei Zehntel auf seinen direkt vor ihm liegenden Aprilia-Teamkollegen Alvaro Bautista.
Die Zwischenfälle: Valentino Rossi verbremste sich schon in seiner dritten Runde in Turn 1 und kriegte die Kurve nicht mehr. Er musste die asphaltierte Auslaufzone benützen. Rossi testete zu Beginn des dritten Trainings erstmals an diesem Wochenende erstmals die Flügel an der Yamaha M1, wechselte aber bald wieder auf das flügellose Chassis zurück.
Zwölf Minuten vor Ende der Session stürzte auch Bradley Smith. Er flog in Kurve sechs ab. Es war sein zweiter Crash des Wochenendes. Seine Yamaha M1 wurde massiv beschädigt und Smith musste per Scooter an die Box zurückkehren. Mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr stürzten Jack Miller und Scott Redding. Sie blieben aber ebenfalls unverletzt.
Das Wetter: Im Vergleich zum zweiten MotoGP-Training, dem ersten am Freitag, waren die Temperaturen in FP3 noch einmal etwas tiefer. 22 Grad betrug die Außentemperatur noch, der Asphalt war auf 21 Grad abgekühlt. Probleme wie bei den Testfahrten, wo am späteren Abend der Asphalt durch die kühle Luft zunehmend feuchter wurde, gab es aber nicht.
Die Analyse: Die Umstellung auf Einheitselektronik von Magneti Marelli scheint den erhofften Erfolg zu bringen. Die MotoGP ist 2016 im Vergleich zum schon extrem spannenden Vorjahr noch einmal enger zusammengerückt. Mit Ducati, Yamaha, Honda und Suzuki dürfen sich gleich vier Werke berechtige Hoffnungen auf den Sieg machen.
Ducati ist ein ganz heißer Tipp, denn vor allem auf den Geraden sind die Werksmaschinen von Iannone und Dovizioso eine Macht. Rund sieben Stundenkilometer schneller als der Rest des Feldes waren sie auf Start und Ziel. In den Kurven hat dafür nach wie vor Yamaha Vorteile. Honda ist über eine Runde bereits schnell, eine ganze Renndistanz auf diesem Niveau dürfte mit der zickigen RC213V aber schwierig werden. Tja, und Maverick Vinales muss man alles zutrauen. Ein Rennergebnis lässt sich aktuell unmöglich prophezeien, ein geniales Rennen am Sonntag aber sehr wohl.
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