Mit seinem Sieg im Grand Prix von Tschechien zog Jorge Lorenzo erstmals 2015 mit seinem Teamkollegen Valentino Rossi punktemäßig in der Weltmeisterschaft gleich und übernahm aufgrund der höheren Anzahl von Siegen sogar die Führung. In den beiden Rennen in Brünn und eine Woche zuvor in Indianapolis hatte Lorenzo 13 Punkte auf Rossi gutgemacht. Das Momentum schien eindeutig auf der Seite des Mallorquiners. Nächste Station im Kalender war Silverstone. Eine Strecke, auf der Lorenzo in den vergangenen Jahren stets brilliert und Rossi immer Probleme hatte. Tatsächlich war es in den Trainings und Qualifyings auch Lorenzo, der deutlich vor Rossi lag und sich berechtigte Chancen ausrechnen durfte, am Sonntagabend auch punktemäßig die alleinige WM-Führung innezuhaben.

Wetter bremst Lorenzo in Silverstone und Misano

Doch es sollte alles anders kommen. Am Renntag zeigte sich das Wetter in Silverstone von seiner britischsten Seite, es regnete wie aus Eimern und Lorenzos Vorteil auf trockener Strecke war plötzlich nichts mehr wert. Im Nassen zeigte Rossi seine ganze Klasse und gewann den Grand Prix von Großbritannien, während Lorenzo nur enttäuschender Vierter wurde. Zwei Wochen später in Misano dasselbe Spiel. Der Mann mit der Nummer 99 gab am Freitag und Samstag die Pace vor, doch am Sonntag schlug das Wetter erneut um. Dieses Mal kam es zu einem verrückten Flag-to-Flag-Rennen und Rossi hatte wieder das bessere Ende für sich. Während Lorenzo nach einem Sturz ohne Punkte blieb, hamsterte er als Fünfter erneut fleißig Punkte.

Rossi durfte sich in Misano trotz Rang fünf feiern lassen, Foto: Yamaha
Rossi durfte sich in Misano trotz Rang fünf feiern lassen, Foto: Yamaha

Zwei mehr als unglückliche Wochenenden also für Lorenzo, doch der lässt die schwierigen Wetterbedingungen nicht als Ausrede gelten: "Natürlich hat uns das Wetter am Sonntag beide Male etwas überrascht und es wäre mir lieber gewesen, im Trockenen zu fahren. Das war so gesehen vielleicht etwas unglücklich, aber am Ausgang der Rennen bin ich einzig und allein selbst schuld. So habe ich eben nicht fünf, neun oder 14 Punkte gutgemacht sondern 23 verloren."

Lorenzo weiß, dass er nicht davon ausgehen kann, bei den ausstehenden fünf Saisonrennen immer ideale Bedingungen vorzufinden. An diesem Wochenende in Aragon soll es den Prognosen zufolge trocken bleiben, doch vor allem bei den drei Übersee-Grands-Prix in Malaysia, Japan und Australien muss mit Regen gerechnet werden. Auch für das große Finale in Valencia äußert Lorenzo Befürchtungen. "Umso näher wir dem Winter kommen, umso größer sind natürlich auch dort die Chancen auf Regen", überlegt der zweifache MotoGP-Weltmeister.

Der Grand Prix von Valencia findet am 8. November 2015 statt.