Das Blatt hat sich gewendet! An den vergangenen vier Rennwochenenden stand Jorge Lorenzo jeweils in Reihe eins, Valentino Rossi meist nur in der dritten, einmal in Reihe zwei. In Assen ist die Ausgangslage nun genau umgekehrt. Valentino Rossi raste zu seiner ersten Pole Position seit Valencia 2014, während Lorenzo wie schon am Donnerstag große Probleme hatte und über Rang acht nicht hinaus kam.

Die Platzierungen Q2: Valentino Rossi pulverisierte mit seiner Bestzeit von 1:32.627 Minuten den bisherigen Pole-Rekord von Casey Stoner aus dem Jahr 2012. Der Australier war damals fast 1,1 Sekunden langsamer. Sensationell! Aleix Espargaro verlor nur 0,231 Sekunden auf Rossi und stellte seine Suzuki somit zum zweiten Mal in Serie in die erste Reihe. Diese komplettiert Marc Marquez, der 28 Tausendstel langsamer war als Espargaro. Dani Pedrosa führt die zweite Reihe an. Neben ihm stehen Pol Espargaro und Andrea Iannone als schnellster Ducati-Pilot. Cal Crutchlow nimmt Startplatz sieben ein. Die große Enttäuschung des Qualifyings war Jorge Lorenzo, der über Rang acht nicht hinaus kam. Er verlor über vier Zehntelsekunden auf seinen Teamkollegen und Polesetter Valentino Rossi. Maverick Vinales komplettiert als Neunter die dritte Startreihe. Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci und Bradley Smith bilden die vierte Reihe.

Lorenzo kommt in Assen einfach nicht in Fahrt, Foto: Yamaha
Lorenzo kommt in Assen einfach nicht in Fahrt, Foto: Yamaha

Die Platzierungen Q1: Aleix Espargaro schaffte als Schnellster in Q1 souverän den Einzug in Q2. Er fuhr gleich in seinem ersten Run die Bestzeit und ging dann gar nicht mehr auf die Strecke. Danilo Petrucci kam ihm mit 0,123 Sekunden noch relativ nahe und schaffte so ebenfalls den Sprung in Q2. Stefan Bradl verpasste diesen um 268 Tausendstel und geht so am Samstag von Startplatz 13. in das Rennen. Neben ihm in Reihe fünf stehen Yonny Hernandez und Loris Baz auf der zweiten Forward Yamaha. Scott Redding führt auf der Factory-Honda die sechste Startreihe mit den beiden Avintia-Piloten Hector Barbera und Mike di Meglio an. Eugene Laverty, Jack Miller und Alvaro Bautista belegen die Startplätze 19 bis 21. In der letzten Startreihe stehen den enttäuschende Nicky Hayden sowei die üblichen Verdächtigen Alex de Angelis und Marco Melandri.

Die Zwischenfälle: In einem actiongeladenen Qualifying der Königsklasse, in dem alle Piloten absolut am Limit unterwegs waren, gab es keinen einzigen Ausrutscher oder Sturz. Ein Beweis für das unglaubliche Können der MotoGP-Stars.

Stefan Bradl durfte sich über das nächste Erfolgserlebnis freuen, Foto: Forward Racing
Stefan Bradl durfte sich über das nächste Erfolgserlebnis freuen, Foto: Forward Racing

Das Wetter: Trotz ganz schlechter Prognosen vor dem Rennwochenende blieb es auch im Qualifying der MotoGP-Klasse am Freitagnachmittag trocken. Der Himmel über dem TT Circuit war zwar bedeckt, doch es entstanden nicht die so typischen schwarzen Wolken und Regen blieb aus. Die Temperaturen waren für Assen-Verhältnisse sogar relativ hoch. Die Außentemperatur betrug 24 Grad, auf der Strecke wurden sogar 38 Grad gemessen. Die Stars der Königsklasse machten sich ihre Startaufstellung also quasi bei besten Verhältnissen aus.

Die Analyse: Was war das für ein Qualifying! Valentino Rossi, der sich in dieser Saison nie besser als auf Rang fünf qualifiziert hatte, zog ein Ass aus dem Ärmel und fuhr mit einer herausragenden Runde zur Pole Position. In Verbindung mit dem enttäuschenden achten Startplatz von Jorge Lorenzo verspricht das eine mehr als explosive Ausgangssituation. Dieses Mal könnten auch die beiden Honda-Werkspiloten Marc Marquez und Dani Pedrosa wieder ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Sie waren das gesamte Wochenende über nah an den Yamahas dran. Generell liegt das Spitzenfeld hier in Assen unglaublich eng beieinander. Die ersten elf Piloten der Startaufstellung lagen im Qualifying weniger als eine halbe Sekunde auseinander. Ein wahres Spektakel am Rennsamstag ist praktisch garantiert.