Den Super-GAU von Marc Marquez erlebte Dani Pedrosa im Qualifying in Mugello zwar nicht, doch sein siebter Platz unterstreicht die Krise, in die Repsol Honda urplötzlich hineingerutscht ist. Nicht nur Ducati und Yamaha, sondern auch Cal Crutchlow auf der LCR-Honda und Aleix Espargaro auf der Suzuki tanzen plötzlich dem erfolgsverwöhnten Team auf der Nase herum. Pedrosa blieb nur Rang sieben, dabei zeigte sich der kleine Spanier eigentlich bereits verbessert.

"Die Abstände sind so eng hier, das macht es echt schwer", stöhnte der 29-Jährige. "Ich habe eine gute Runde gehabt, meine schnellste Runde hier, eine 46er-Zeit. Das war definitiv ein Schritt vorwärts. Doch dann habe ich mich im zweiten Anlauf nicht weiter gesteigert." Und schon ging es zurück in die dritte Reihe. "Es ist sehr beeindruckend, wie schnell hier alle waren und wie eng es vor allem an der Spitze gewesen ist", gab er verblüfft zu. "Ducati ist viel besser als letztes Jahr und die haben auch noch den weichen Reifen." Dazu habe ihm Gegenwind in den langgezogenen Kurven zu schaffen gemacht.

Mehr Ideen gefordert: Die neue Schwinge konnte die Repsol-Krise noch nicht lösen, Foto: Repsol Honda
Mehr Ideen gefordert: Die neue Schwinge konnte die Repsol-Krise noch nicht lösen, Foto: Repsol Honda

Keine Riesenschritte zu erwarten

"Mit ein paar Zehnteln hat man schon ein paar Plätze verloren. P7 ist nicht beste Position, aber geht schon", so der Repsol-Pilot weiter. Auf den weichen Reifen einiger Gegner wollte er sein Abschneiden nicht schieben: "Lorenzo und Crutchlow waren ja ohne den weichen Reifen schneller als ich, also muss ich mich ja so oder so verbessern." 0,1 Sekunden verliere er in jedem Sektor, rechnete Pedrosa vor. Vor einigen Jahren hätte das noch immer für die erste Reihe gereicht, doch die Zeiten haben sich geändert.

Repsol Honda ist in eine Krise gerutscht, die nicht zu übersehen ist. "Natürlich wollen wir weiter vorne stehen, aber ich kann nicht einmal sagen, ob wir die gleichen Probleme [wie im letzten Rennen] haben oder nicht. Wir verbessern uns so gut es geht, aber Riesenschritte können wir momentan nicht machen. Wir hoffen auf die nächste Rennen." Pedrosa probierte unter anderem eine neue Schwinge und andere Einstellungen beim Motormapping aus. "Da muss ich mich entscheiden, welches ich morgen verwende. Im Rennen wird alles anders sein, angefangen bei den Bedingungen. Dann haben wir hoffentlich ein perfektes Paket."

Zumindest in einer Hinsicht kann sich Daniel Pedrosa Hoffnungen auf klare Verbesserungen machen: Seiner Gesundheit. "Der Arm wird immer besser; ich hoffe, man wird es schon morgen spüren, auf jeden Fall aber in den nächsten Rennen", schloss der dreifache Weltmeister der unteren Klassen ab.