Starkes Qualifying von Suzuki! Obwohl in Mugello der Topspeed eine ganz entscheidende Rolle spielt, konnten sich beide Suzuki-Piloten in die Top Ten schieben. Aleix Espargaró stellte seine GSX-RR trotz Problemen mit seiner Hand auf Rang fünf, Maverick Vinales wurde Neunter. Besonders das Ergebnis von Espargaró kam überraschend, denn zuvor musste er den Umweg über Q1 gehen, nachdem es im dritten Training nur für Rang 14 gereicht hatte.

Dementsprechend glücklich war er über sein Resultat. "Wir haben uns das Wochenende über viel verbessert. Ich fühle mich besser und wir haben einige Verbesserungen am Motorrad vorgenommen", schilderte Espargaró. Noch in Q1 habe er sich jedoch nicht komplett wohlgefühlt. "Im Qualifying war es etwas verrückt. Es war nicht zu 100% komfortabel, deshalb bin ich in Q1 nur zwei Runden allein gefahren. Wir haben gute Fortschritte im vierten Training gemacht und dann im ersten Qualifying eine Runde mit jedem Reifen gedreht. Das war genug", erklärte er.

Dass es im zweiten Abschnitt dann zu Rang fünf gereicht hat mit gerade einmal dreieinhalb Zehnteln Rückstand, hätte er nicht erwartet. "Ich bin etwas überrascht, dass wir so nah dran sind, obwohl ich mich nicht hundertprozentig fühle. Ich bin glücklich mit dem fünften Platz und wir machen einen guten Job", freute sich der letztjährige Open-Champion. Der Schlüssel für die Steigerung nach dem vierten Training lag ein einer Änderung am Motorrad. "Wir haben das Setup an der Hinterachse verändert", erklärte Espargaró.

Aleix Espargaró stellte sein Bike auf Platz fünf, Foto: Tobias Linke
Aleix Espargaró stellte sein Bike auf Platz fünf, Foto: Tobias Linke

Weiterhin Probleme bereitet ihm seine Verletzung am rechten Daumen. In Le Mans hatte sich der Spanier einen Bänderriss zugezogen. Tapes und ein Spezialhandschuh sollen das Fahren erleichtern, die Schmerzen bleiben jedoch weiterhin. "Es wird besser, aber ich habe Schmerzmittel genommen. Ich fühle mich etwas besser. Das Problem ist nur, dass wenn es nach vier bis fünf Runden warm wird, fängt es beim Bremsen an zu schmerzen. Aber das ist normal, denke ich", so Espargaró.

Trotz der langen Renndistanz ist er optimistisch, das Rennen durchzustehen. "Ich bin sechs Runden am Stück gefahren. Ok, morgen werden es 17 mehr, aber es ging schon viel besser. Vielleicht wird es ein bisschen wie Australien vor zwei Jahren. Ich werde wieder Schmerzmittel schlucken, aber nicht mehr, weil ich sonst meine Finger nicht mehr spüre", lehnt der 25-Jährige Betäubungsmittel oder Ähnliches ab.

Teamkollege Maverick Vinales ist physisch topfit und freute sich ebenfalls über ein gelungenes Qualifying. Das Niveau des Feldes hat ihn aber überrascht. "Es war schon überraschend, dass wir eine 1:46er Zeit gefahren sind, das war wirklich schnell. Aber auch die anderen Fahrer waren stark. Ich war Fünfter, als ich über die Linie kam, dann Sechster und auf einmal Neunter, unglaublich", staunte Vinales gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Vinales war vor allem vom Handling seines Bikes angetan. "Wir haben einen guten Job gemacht und uns stark verbessert seit Le Mans. Nicht unbedingt auf der Geraden, sondern vor allem das Setup des Bikes. Wir haben viel mehr Traktion auf der Hinterachse und haben uns auch bei der Elektronik verbessert", stellte der Rookie fest. Generell sei der Faktor Zeit wahres Gold für Suzuki. "Schritt für Schritt lernen wir mehr über das Bike und verbessern es. Ich versuche inzwischen einen etwas anderen Stil, aber auch das Bike hilft mir", freute er sich.

Dass die GSX-RR besonders in der Traktion ganz vorne dabei ist, zeigte sich beim Blick auf die Sektorzeiten. "In Sektor zwei und drei ist Suzuki ziemlich gut. In einem Sektor sind wir Erster und Zweiter und in dem anderen Zweiter und Dritter", stellte er fest. Für morgen jedoch stehen noch ein paar Änderungen an. "Wir werden noch etwas umbauen, denn morgen fahren wir mit vollem Tank und da benötigen wir ein anderes Setup", blickt Vinales voraus.