Das Punktekonto von Marc Marquez wächst in der MotoGP-Saison 2015 nur langsam an. Ausgiebig punkten konnte er nur mit seinem Sieg in Austin und Platz zwei in Jerez. Die Ränge vier und fünf bei den Grands Prix von Frankreich und Katar sowie der Ausfall in Argentinien brachten nur wenige beziehungsweise keine Zähler. An der Spitze der Gesamtwertung hamstert Valentino Rossi vom Saisonauftakt in Katar weg hingegen konstant Punkte.

25 gab es dort für den Sieg, 16 in Austin für Platz drei, in Termas de Rio Honda nahm Rossi wieder die vollen 25 mit, bevor er in Jerez 16 und in Le Mans 20 Zähler sammelte und somit in jedem der bisherigen fünf Saisonrennen auf dem Podium stand. Das bedeutet für die Weltmeisterschaft folgenden Stand: Rossi 102 Punkte, Marquez 69. 33 Zähler fehlen dem Titelverteidiger also auf den aktuellen WM-Leader. Fährt dieser weiterhin so konstant wie bisher, könnte es eine Weile dauern, bis der Abstand schmilzt.

Fehler wie hier in Argentinien sind für Marquez in Zukunft tabu, Foto: motogp.com
Fehler wie hier in Argentinien sind für Marquez in Zukunft tabu, Foto: motogp.com

Erfahrung als Ass in Rossis Ärmel

"Valentino hat die Erfahrung, um mit solchen Situationen richtig umzugehen und kann seinen Vorsprung sehr gut verwalten", weiß auch Marquez selbst. "Er weiß, wo er angreifen kann und wo er einfach Punkte sammeln muss." Das hat Rossi an den vergangenen beiden Rennwochenenden in Jerez und Le Mans eindrucksvoll bewiesen, als er 36 Punkte für die Weltmeisterschaft einfahren konnte, ohne dafür Kopf und Kragen zu riskieren.

Während Rossi die Position an der Spitze also durchaus gewohnt ist, muss sich Marquez nach seiner Fabelsaison 2014 mit zehn Siegen in den ersten zehn Rennen erst wieder in der neuen Lage zurechtfinden. "Die Situation ist natürlich eine ganz andere als noch im letzten Jahr", gesteht der Repsol-Honda-Pilot. "Ich hatte bereits einen Sturz im Rennen und wenn man einmal eine Nullnummer hatte ist es klar, dass der Abstand größer ist. Ich fühle mich aber stark und wir haben ja auch noch 13 Rennen vor uns."

Ganz neu ist die Situation für Marquez zumindest nicht. In seiner MotoGP-Debütsaison 2013 lag er nach ebenfalls fünf Rennen 26 Punkte hinter seinem Teamkollegen und damaligen WM-Leader Dani Pedrosa zurück, also nur etwas weniger als aktuell. Am Ende des Jahres war Marquez Weltmeister, sein Stallgefährte nur Dritter.