Erneut schlechte Nachrichten für Marc Marquez! Nach seiner Fingerverletzung im Dirt-Track-Training und der folgenden Operation bereiten dem Weltmeister nun technische Probleme sorgen. Der Motor, welche ihm im Qualifying von Austin im Stich gelassen hatte, ist dauerhaft beschädigt und kann in dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden. Zur Erinnerung: Marquez musste seine Honda RC213V im Qualifying zum Grand Prix von Texas kurz vor Ende der Session mit einem Defekt an der Boxenmauer abstellen, hüpfte über diese in die Box, rannte die gesamte Gasse hinunter, sprang auf das Ersatzmotorrad und fuhr mit einer letzten schnellen Runde zur Pole Position.

Bei Honda war man zunächst noch guter Dinge, den Motor wieder auf Vordermann bringen zu können. Das Triebwerk wurde direkt nach Japan geflogen, wo die HRC-Ingenieure versuchten, es zu reparieren, ohne die vor Saisonbeginn angebrachten Plomben zu beschädigen. Alle Bemühungen waren aber umsonst. "Wir können den Motor nicht mehr nutzen", erklärte Marquez gegenüber Motomatters.

Somit kann der Repsol-Honda also an den verbleibenden 14 Rennwochenenden der Saison nur noch vier Motoren einsetzen, während seine Konkurrenten im Titelkampf noch über alle fünf Aggregate verfügen. Ein kleiner Nachteil für Marquez, schließlich wird er in etwa die gleiche Laufleistung wie Valentino Rossi oder Jorge Lorenzo bewältigen müssen, verteilt aber eben auf einen Motor weniger.

Der Motorenverlust wird Marquez zumindest vorerst nicht bremsen, Foto: Repsol
Der Motorenverlust wird Marquez zumindest vorerst nicht bremsen, Foto: Repsol

Das kann sich vor allem in der Schlussphase der Saison unangenehm auswirken. Jorge Lorenzo musste beispielsweise 2013 beim Finale in Valencia ein Triebwerk einsetzen, dessen Leistungsentfaltung ihm eigentlich nicht wirklich zu sagte. Sein zweiter noch verfügbarer Motor hatte aber schon zu viele Kilometer auf dem Tacho und Yamaha wollte keinesfalls einen Defekt im Titelkampf gegen Marc Marquez riskieren.

Drosselung droht

In diesem Jahr könnte es also Marquez selbst so ergehen. Sollte der Titelverteidiger in der finalen Phase der Saison wirklich unter einem Motorenengpass leiden, müsste man bei Honda gewisse Kompromisse eingehen. Das kann entweder die Reduzierung der Laufleistung in den Freien Trainings oder die Einschränkung der maximalen Drehzahl des Motors sein. Das liegt aktuell aber noch in weiter Ferne. Klar ist jedoch, dass es Marquez tunlichst vermeiden sollte, in absehbarer zeit einen weiteren Motor zu verlieren. Dann könnte es für die Nummer 93 eng werden.