Der Grand Prix von Spanien hatte seine erste Hammermeldung, noch bevor überhaupt ein einziger Fahrer in Jerez angekommen war. Dani Pedrosa musste sein Comeback vorzeitig absagen. Nach einem schmervollen Rennen in Katar hatte sich der Katalane einem operativen Eingriff am Unterarm unterzogen und wollte eigentlich beim ersten Heimrennen des Jahres wieder zurückkehren. Doch nach einem Supermoto-Test war klar: Daraus wird nichts.

Ducati lag Jerez in der Vergangenheit noch nie. Seit 2011 ohne Podiumsplatz, gab es auf der spanischen Traditionsstrecke in der Geschichte der Motorrad-WM erst einen einzigen Ducati-Sieg. Daran sollte sich auch an diesem Rennwochenende nichts ändern. Schlimmer noch: Zum ersten Mal in dieser Saison blieb die rote Rennfraktion aus Bologna ohne Podestplatz in einem Rennen.

Stefan Bradl stand nach drei durchwachsenen Rennen bereits unter Zugzwang, doch in Jerez sollte nichts besser und vieles schlimmer werden. Ein Elektronik-Defekt brachte ihn am Freitag zu Sturz und kostete wichtige Trainingszeit. Dann wurde Bradl auch noch krank und blieb gesundheitlich angeschlagen und mit einer trotzigen Elektronik wieder ohne WM-Punkt.

Viel besser ging es hingegen Jorge Lorenzo, der von der ersten Session an der dominante Mann sein sollte. Neben Lorenzo kristallisierte sich bereits heraus, dass wohl am ehesten mit Marc Marquez und Valentino Rossi im Rennen um die Podestplätze zu rechnen sei.

Dieser Eindruck wurde im Qualifying untermauert, als sich Lorenzo vor Marquez die Pole Position schnappte, und Rossi auf dem für seine Verhältnisse guten fünften Startplatz ins Rennen ging. Die Überraschung in der Startaufstellung bildete Andrea Iannone.

Doch ausgerechnet Iannone war es, der den Start völlig verpatzte und einen bitteren Fehler auf seine Kappe nehmen musste. Denn beim Einrollen in die Startaufstellung aktivierte der Italiener statt der Launch Control das Regen-Mapping und musste sich mit einer bockigen Ducati ins Ziel plagen.

An der Spitze blieb die Spannung diesmal leider aus. Lorenzo fuhr einen einsamen Start/Ziel-Sieg ein, während Marquez beinahe ebenso ungefährdet auf Platz zwei raste. WM-Leader Valentino Rossi musste sich in Jerez mit Platz drei begnügen, doch das genügte, um seine WM-Führung auszubauen. Sein Vorsprung auf den ersten Verfolger Andrea Dovizioso beträgt statt sechs nun bereits 15 Punkte.