Der MotoGP-Sprint in Jerez wird vielen Fans wohl noch lange in Erinnerung bleiben. 15 von 25 Fahrern kamen zu Sturz. Einer der Crash-Piloten: Marc Marquez. Der achtfache Champion stürzte, wie schon vor zwei Wochen in Austin, in Führung liegend und begrub seine Siegchancen damit erneut im Kiesbett. Nachdem er das Rennen wiederaufnahm, kassierte er zudem eine Strafe für ein überhartes Manöver gegen Ex-Teamkollege Joan Mir. Auch Miguel Oliveira beschwerte sich nach dem Sprint über die Fahrweise des 85-fachen-GP-Siegers. Am Ende reichte es nur zu P7. Marquez sieht aber die positiven Seiten und will seinen Kritikern kein Gehör schenken.

Marc Marquez: Habe Motorrad nicht zu stark gepusht

Es hätte der perfekte Samstag für Marc Marquez werden können. Am Vormittag feierte er im Qualifying seine erste Pole Position für Gresini. Im Sprint zeigte er eine beeindruckende Pace als er Brad Binder, seinen Bruder Alex und Jorge Martin überholte und an der Spitze das Tempo vorgab. Vier Runden vor Schluss kam der Gresini-Pilot dann allerdings in Kurve neun zu Sturz. "Wie die anderen Piloten, würde ich sagen, dass ich einen nassen Fleck berührt habe und deswegen die Front verloren habe", erklärte Marquez seinen Crash.

Auf Nachfrage, ob er die Kurve anders genommen hätte als in den Umläufen zuvor, entgegnete er: "Ich habe ehrlich gesagt nicht einmal gemerkt, dass da ein nasser Fleck war. Im Kurveneingang habe ich sie gesehen, aber nicht im Ausgang auf dem Gas. Ich habe in der Runde etwas früher gebremst und war deshalb etwas schneller im Scheitel. Ich bin vielleicht zehn Zentimeter weiter innen oder außen gefahren, bei einem Fleck der vielleicht zwanzig Zentimeter breit war. Ich habe also nicht zu viel gepusht", ist sich der Spanier sicher.

"Es fehlten nur vier Runden zu einem perfekten Tag. Wir haben die Pole Position geholt, haben gesehen, dass wir im Nassen stark waren und auch im Rennen waren wir heute die Schnellsten. Nur leider habe ich das Rennen nicht so beenden können."

Marquez verlor am Start einige Positionen, kämpfte sich anschließend aber an die Spitze zurück., Foto: LAT Images
Marquez verlor am Start einige Positionen, kämpfte sich anschließend aber an die Spitze zurück., Foto: LAT Images

Marc Marquez: Die Leute reden viel, aber ich bin glücklich, weil ich schnell bin

Der Blick auf die Fahrerwertung wird Marquez nicht zufriedenstellen. Er steht mit 39 Zählern auf Rang Sieben. Nach den konkurrenzfähigen Auftritten in Portimao, Texas und nun in Jerez gibt er sich aber selbstsicher. "Seit Austin weiß ich, dass ich mental stark genug bin", erklärt der Ducati-Pilot, dass er sich seinen Fehler verzeihen kann. "In den ersten beiden Rennen [Katar und Portimao] war ich konstant, ich habe versucht, die Situation zu kontrollieren. Seit Austin haben wir nun das Risiko erhöht. Und wenn du dich ans Limit tastest, dann kannst du eben auch stürzen!"

Seit die 'Marquez-Ära' 2020 ihr abruptes Ende fand, wird immer wieder spekuliert, ob der 31-Jährige noch auf dem Niveau seiner Weltmeister-Jahre unterwegs ist. Diesen Spekulationen schenkt er aber keine Aufmerksamkeit, wie er nach dem Jerez-Sprint betonte. "Ich weiß, dass die Leute viel reden, aber ich habe meinen Plan, ich weiß was ich tue und ich bin glücklich, weil ich schnell bin. Das war meine Sorge vor der Saison. Ich muss natürlich noch an meiner Konstanz arbeiten, aber das Gute ist, dass all meine Stürze nicht passiert sind, weil ich das Motorrad überfahre. Es war immer etwas anderes, eine besondere Situation."