In der kommenden Saison wird mit Jack Miller erstmals ein Fahrer direkt aus der Moto3 in die MotoGP aufsteigen. Ein Unterfangen, das von zahlreichen Kritikern als Himmelfahrtskommando betrachtet wird, doch zwei Wegbereiter des Australiers trauen ihm dennoch sehr viel zu. Grund dafür sind zahlreiche unterschiedliche Faktoren.

"Ich bin überzeugt, dass er der richtige Junge für uns ist", sagt Millers neuer Teamchef Lucio Cecchinello. "Er hat die passende Persönlichkeit, großartige Fähigkeiten und die richtige Einstellung. Ich denke, dass er eine tolle Zukunft vor sich hat. Es ist mir sehr wichtig, zu sehen, dass ein Fahrer zu den Rennen kommt und dort auch Spaß hat. Jack hat das. Wenn man bei seiner Arbeit Spaß hat geht alles viel einfacher. Ich werde also versuche, ihm klarzumachen, dass er keinen Druck von uns oder den Sponsoren hat, sofort Topleistungen zeigen zu müssen."

Cecchinello zeigte sich von den Leistungen Millers in der abgelaufenen Moto3-Saison beeindruckt: "Jack hat ohne Zweifel dieses Verlangen nach der MotoGP und auch das Talent, um hier zu bestehen. Es hat mir sehr gut gefallen, wie entschlossen und mutig er in dieser Moto3-Saison zu Werke gegangen ist. Die Art und Weise, wie er auf Überholmanöver reagiert hat und um die Spitzenpositionen gekämpft hat war großartig anzusehen. Er war stets am Limit, hat aber immer die Regeln respektiert und hatte alles unter Kontrolle."

Lucio Cecchinello hat mit Jack Miller und Cal Crutchlow 2015 erstmals zwei Piloten unter Vertrag, Foto: LCR Honda
Lucio Cecchinello hat mit Jack Miller und Cal Crutchlow 2015 erstmals zwei Piloten unter Vertrag, Foto: LCR Honda

Ajo lobt Millers Hunger

Ähnliche Töne schlägt Millers Manager und bisheriger Teamchef Aki Ajo an. "Ein Fahrer braucht natürlich ein gewisses Maß an Talent, aber uns ist auch die richtige Grundeinstellung wichtig. Die Piloten müssen hungrig und bereit sein, Opfer zu bringen. Jack ist arbeitswillig, hat eine sehr offene Art, respektiert die Leute um ihn herum und hat außerdem die Gabe, die Menschen in seiner Umgebung zu motivieren. Das ist auch sehr wichtig, denn im Endeffekt ist die MotoGP ein Teamsport", stellt Ajo klar.

Er macht seinem Schützling Mut: "Jack kann sich mit Sicherheit gut schlagen. Man sieht ja, wie schnell er sich entwickelt hat. Seine Erfahrung mit Straßenmotorrädern ist im Vergleich zu seinen Gegnern relativ gering. Er ist aber sehr talentiert und hat ein großartiges Gefühl für das Motorrad."