MotoGP-Motoren sind mit rund 260 Pferdestärken nicht nur unglaublich leistungsstark, sondern in den vergangenen Jahren auch mehr als zuverlässig geworden. Nur fünf Aggregate standen den Factory-Piloten für 18 Rennwochenenden 2014 zur Verfügung, die Ducatis und Open-Fahrer durften zwölf Motoren verwenden. Trotz der starken Limitierung waren kaum Motorschäden zu sehen und die Triebwerke taten einwandfrei ihre Arbeit. Viele Fahrer mussten gar nicht alle ihnen zur Verfügung stehenden Motoren nutzen.

Bradley Smith sticht in dieser Statistik besonders heraus. Als einziger Factory-Pilot verwendete er sein fünftes Aggregat gar nicht und kam die ganze Saison mit nur vier Stück durch. Doch auch die anderen Factory-Fahrer waren nicht wirklich am Limit. Bei Repsol Honda hatten die Motoren Nummer vier und fünf gerade einmal die Hälfte ihrer Lebensdauer erreicht, Jorge Lorenzos fünftes Triebwerk hatte gar nur ein Viertel des Möglichen abgespult.

Bei Ducati hatte man durch die Zugeständnisse aufgrund der Erfolgslosigkeit im Vorjahr die Chance, Motorrad und Antrieb die ganze Saison über weiterzuentwickeln. Tatsächlich wurde der Motor der Desmosedici mehrmals überarbeitet und so brauchten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone, die insgesamt drei unterschiedliche Versionen der GP14 fuhren, von allen zwölf Aggregaten Gebrauch machen. Cal Crutchlow, der bedingt durch seinen Abschied von Ducati mit Saisonende nicht mehr in alle Geheimnisse der Italiener eingeweiht wurde, fuhr nur eine Version des Bikes und kam mit neun Motoren aus.

Aoyama nutzt das volle Paket

Von den Open-Piloten benötigten lediglich Michael Laverty auf der ART-Maschine bei Paul Bird Motorsport und Hiroshi Aoyama mit dem Production-Racer bei Aspar zwölf Motoren. Im Fall des Japaners war das aber auch dem Umstand geschuldet, dass Aoyama beim Saisonfinale in Valencia bereits die Open-Honda für 2015 pilotierte und dabei klarerweise auch den nächstjährigen Motor einsetzte. Außerdem war er der einzige Pilot, der alle 18 Rennen beendete.