Was war das für ein Tag die Marquez-Familie! Zuerst sicherte sich Alex Marquez mit dem dritten Platz im Moto3-Rennen den Titel der kleinsten Klasse und sorgte so dafür, dass erstmals in der 65-jährigen Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft zwei Brüder Weltmeister wurden. Dann legte Marc, der seinen MotoGP-Titel ja bereits in Motegi fixiert hatte, nach und feierte seinen 13. Saisonsieg - eine neue Bestmarke in der Königsklasse. Den bisherigen Rekord hielt Mick Doohan, der 1997 auf dem Weg zu seinem vierten Weltmeistertitel zwölf Rennen gewinnen konnte.

"Dieser letzte Sieg ist ein großartiges Resultat, um diese fantastische Saison mit einem guten Gefühl abzuschließen", meinte Marquez nach seinem Triumph im Valencia-Grand-Prix, den er bei schwierigsten Bedingungen mit immer wieder einsetzendem Regen im Stile eines großen Champions fixierte. Im Gegensatz zum Aragon-GP, stürzte er auf feuchter Strecke dieses Mal nicht in Führung liegend: "Ich habe natürlich an Aragon gedacht und überlegt, ob ich hereinkommen soll. Schlussendlich bin ich auf der Strecke geblieben und es war die richtige Strategie."

Noch mehr Freude als sein eigener Rekord bereitete ihm aber der Erfolg seines Bruders Alex: "Ich bin sehr, sehr, sehr glücklich. Vielleicht sogar noch glücklicher als in Motegi, denn heute freue ich mich auch unglaublich für meinen Bruder und sein Team. Natürlich ist aber auch die Freude über meinen Sieg groß. Jetzt ist es Zeit, dieses Jahr zu genießen. Das ist eine unglaubliche Situation für unsere Familie und wir werden das sicher nie vergessen."

Die Marquez-Brüder durften jubeln, Foto: Milagro
Die Marquez-Brüder durften jubeln, Foto: Milagro

Urlaub am ersten Testtag

Bei all den Feierlichkeiten hätte Marc Marquez beinahe den Start seines MotoGP-Rennens versäumt. "Ich habe noch bis 15 Minuten vor dem Rennstart mit Alex seinen Titelgewinn gefeiert. Es war ein verrückter Tag", gestand der zweifache MotoGP-Champion. Wenn er mit einer derartigen Lockerheit wie heute Rennen gewinnen kann, wir Marquez wohl auch 2015 nur ganz schwer zu schlagen sein. Auch heute Abend darf der Repsol-Honda-Pilot noch etwas feiern, nachdem ihm das Team den Testmontag freigegeben hat.