Seit 17 Jahren ist Valencia ein Fixpunkt im MotoGP-Kalender. 2002 wurde in der Nähe von Spaniens drittgrößter Stadt zum ersten Mal ein Saisonfinale ausgetragen. Seit damals stellt der Circuit Ricardo Tormo den traditionellen Abschluss eines jeden MotoGP-Jahres dar.

Die Geschichte

Die Tribünen platzen regelmäßig aus allen Nähten, Foto: Milagro
Die Tribünen platzen regelmäßig aus allen Nähten, Foto: Milagro

Am 19. September 1999 wurde der Circuit Ricardo Tormo in Valencia mit den Rennen der Motorrad-WM eröffnet. Benannt wurde die Strecke nach dem zweifachen 50cc-Weltmeister Ricardo Tormo, der erst neun Monate vor der Streckeneröffnung im Alter von 46 Jahren in Valencia aufgrund einer Leukämieerkrankung verstorben war. Der Motorsportkomplex bietet Sitzplätze für 60.000 Fans und Stehterrassen für weitere 60.000 Personen. Aufgrund des engen Layouts der Strecke befinden sich die Tribünen allesamt auf der Außenseite der Strecke. Gepaart mit dem flachen Terrain ist daher von fast jedem Punkt des Zuschauerbereichs jeder Punkt auf dem Punkt auf dem Kurs einsehbar.

Das Layout

Der Circuit Ricardo Tormo ist mit seinen nur vier Kilometern und fünf Metern Länge der zweitkürzeste Kurs im Rennkalender. Dennoch kommt die Strecke mit 876 Metern bei Start/Ziel auf eine beachtliche Gerade, die über ein Fünftel des Asphaltbandes einnimmt. Auf den restlichen etwas mehr als drei Kilometern schmiegt sich daher Kurve an Kurve - insgesamt 14 an der Zahl, neun Links- und fünf Rechtskurven.

Nach dem Start folgt auf die stumpfe Kurve eins, benannt nach Mehrfach-Weltmeister Jorge Martinez, eine zweite kurze Gerade, ehe es mit der Spitzkehre "Mick Doohan" langsam kurvig wird. Sektor zwei besteht aus einer flüssigen Links-Rechts-Rechts-Links-Kombination, auf die eine kurze Verschnaufpause für die letzten beiden Sektoren folgt. Nach der schnellen Kurve 7, bremsen die Fahrer den langgezogenen U-Turn 8 an, der beinahe nahtlos in die mittelschnelle S-Kombination 9/10 und die Rechts-Spitzkehre 11 übergeht. Im Schlussabschnitt warten der langsame Rechtsknick "Champo Herreros", die langgezogene Kurve 13 und schließlich die spitze Finalkurve "Adrian Campos" auf die Piloten. Eine Runde in Valencia bedeutet körperliche Schwerstarbeit.

Die Statistik

Troy Bayliss feierte in Valencia seinen einzigen Sieg, Foto: Ducati
Troy Bayliss feierte in Valencia seinen einzigen Sieg, Foto: Ducati

Spanische Strecke, spanische Rekordsieger. Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo siegten in Valencia bisher dreimal und haben damit einen Sieg mehr auf dem Konto als Frührentner Casey Stoner. Die Strecke war immer wieder für Überraschungen gut. Regis Laconi (1999) und Troy Bayliss (2006) feierten auf dem Circuit Ricardo Tormo ihre einzigen MotoGP-Siege, auch die Namen Garry McCoy (2000) oder Alex Barros (2002) finden sich in den Siegerlisten. Insgesamt siegten in den bisherigen 16 Rennen zehn verschiedene Piloten aus fünf Nationen für vier unterschiedliche Hersteller.

Im Vorjahr schaffte es Jorge Lorenzo mit einer 1:31.367 einen Rekord-Rennrunde einfahren und damit Marc Marquez abzulösen. Den Pole-Rekord sicherte sich Lorenzo ebenfalls im selben Jahr. Der Yamaha-Pilot fuhr eine 1:30.011. Schnellster bei der Speed Trap war allerdings Andrea Dovizioso auf der Ducati im Jahr 2015, der mit 335,9 km/h gemessen wurde.

KategorieRekord und Fahrer
Rekordsieger: Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo (3)
Rundenrekord: 1:31.367 (Jorge Lorenzo 2015)
Quali-Rekord: 1:30.011 (Jorge Lorenzo 2015)
Top-Speed: 335.9 km/h (Andrea Dovizioso 2015)