Scott Redding lieferte bei seinem Heim-Grand-Prix in Silverstone auch am Samstag eine Super-Show ab. Mit der Union-Jack-Sonderlackierung war Redding im Laufe der Trainings mehrfach in den Top-10 zu finden, den direkten Einzug in Q2 verpasste er aber. Im Q1 gelang dem Briten sensationell die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Alvaro Bautista, der bekanntlich mit einer Satelliten-Honda unterwegs ist.

Der Brite ist ob seiner Leistung natürlich aus dem Häuschen: "Ich hatte nur noch einen Reifensatz im Q2, also habe ich beschlossen, mit den anderen auf die Strecke zu gehen. Das hat perfekt funktioniert, denn im Q2 war ich eine halbe Sekunde schneller als im Q1, was ein riesiger Schritt ist!" Einen kleinen Seitenhieb auf Bautista kann sich Redding nicht verkneifen: "Es ist fantastisch, hier beim Heimrennen im Q2 zu sein und vor dem Teamkollegen zu liegen."

"Das Ergebnis ist gut, ich bin zufrieden", strahlt auch Cardion AB-Pilot Karel Abraham. "Am Morgen haben wir viel Speed aufgenommen und das Bike sehr gut für den Nachmittag vorbereitet. Das Qualifying haben wir gut bewältigt und ich konnte eine sehr schnelle Runde hinlegen." Mit Startposition 14 holte der Tscheche das Optimum heraus aus seinem Paket. "Wir haben sogar Cal Crutchlow geschlagen, darüber bin ich glücklich", so ein erfreuter Abraham.

Karel Abraham schlug auf seiner Open-Honda gar eine Werks-Yamaha, Foto: Milagro
Karel Abraham schlug auf seiner Open-Honda gar eine Werks-Yamaha, Foto: Milagro

Aspar-Duo mit Problemen

Für das Aspar-Team ungewohnt: seine beiden Piloten waren die langsamsten der Open-Honda-Fraktion. Hiroshi Aoyama versuchte am Morgen ein neues Set-Up, was sich später aber negativ auf sein Gefühl für das Motorrad auswirkte. "Das hat mich im Q1 von meinen 100% abgehalten", gibt Aoyama nach der 16. Zeit im Qualifying zu. "Aber ich habe trotzdem versucht zu pushen und am Ende habe ich eine ziemlich schnelle Runde hinbekommen. Wir haben uns über eine Sekunde im Vergleich zum Vortag gesteigert, was sehr positiv ist", versucht Aoyama, die positive Seite herauszustreichen. "Ich habe aber gehofft, mich etwas stärker zu verbessern, um mich weiter vorn zu qualifizieren."

Lokalmatador Leon Camier war dieses Wochenende öfters vor Aoyama zu finden, muss das Rennen nach einem Sturz im Q1 aber von Platz 18 aus in Angriff nehmen. "Ich habe es nicht geschafft, die Temperatur im Reifen zu halten, was zum Sturz führte", berichtet Camier. "Ich fühlte mich wohl auf dem Bike und konnte pushen, wohlwissend, dass ich meine Pace weiterhin verbessern kann. Mein Ziel war es, die Rundenzeiten weiter zu drücken", erklärt der Brite seine Herangehensweise.