Nach einem durchwachsenen Freitag in Silverstone präsentierte sich Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa am Samstag des Großbritannien-GP wieder in gewohnter Stärke. Nach zwei dritten Rängen in den Freien Trainings reichte es in der Qualifikation mit einer schnellsten Runde von 2:01.464 zwar 'nur' zu Startrang fünf, jedoch betrachtet der Brünn-Sieger dies immer noch als eine sehr gute Ausgangsposition für ein erfolgreiches Rennen. Vor allem die deutlichen Fortschritte beim Setup und im Umgang seiner RC213V mit den Reifen stimmen Pedrosa zuversichtlich für den Rest des Wochenendes.

Nachdem er im Vorjahr nach einem schlechten Beginn mit aller Macht die Lücke auf die beiden Führenden Jorge Lorenzo und Marc Marquez zugefahren hatte, hielten die Pneus weiteren Angriffsversuchen gegen Ende des Grand Prix nicht mehr stand. Um ein ähnliches Szenario nun zu vermeiden, weiß Pedrosa, woraus es ankommt. "Ich brauche wie in Brünn einen guten Start und muss von Beginn an attackieren. Die erste Kurve kommt ziemlich schnell, und wenn du da nicht schon vorne dabei bist, verlierst du direkt einmal viel Zeit. Ein guter Start ist für mich demnach also der erste Schlüssel für ein gutes Rennen."

Fragezeichen Wetter und Reifen

Zwar blieben die Sessions der MotoGP bislang von Regen verschont, jedoch sorgten verschieden starker Wind, Wolken und Sonnenschein für ständig wechselnde und veränderte Bedingungen. "Wenn die Sonne scheint, ist der Asphalt hier gleich drei Grad wärmer, als unter bewölktem Himmel. Auch der Wind macht verdammt viel aus", verrät Pedrosa. So könne er noch nicht sagen, welchen Reifentyp für das Hinterrad er im Rennen aufziehen werde. "Der Medium-Reifen ist natürlich der schnellere, aber auf der extrem langen und beanspruchenden Runde hält er im Warmen niemals die Renndistanz durch. Nur wenn es kühl ist und du eh weniger Grip hast, kann der weichere Reifen bis zum Ende überleben. Ich hatte auf dem harten Hinterreifen bisher doch mehr Probleme, von daher wäre es mir sehr recht, wenn der Medium-Typ zum Einsatz kommt", gesteht Pedrosa.

Um im Rennen für sämtliche Bedingungen vorbereitet zu sein, sieht der WM-Zweite noch viel Arbeit auf sich und sein Team zukommen. "Wir müssen das Setup auf jeden Fall noch verfeinern und vor allem morgen im Warmup an die Gegebenheiten anpassen. Nur dann haben wir eine Chance, das Rennen über konstant schnell zu sein", offenbart Pedrosa. Um die schnelle Konkurrenz an der Spitze zu schlagen, sei ein konstanter Rhythmus über die gesamte Distanz entscheidend. "Wenn ich hinten raus noch zulegen will, muss ich natürlich noch Reifen haben, die einem Angriff standhalten. Ich muss also möglichst konstant und schonend fahren, aber gleichzeitig schnell. Marc Marquez und Andrea Dovizioso sind hier enorm stark, aber ich bin zuversichtlich, mich mit ihnen duellieren zu können."