Sensationeller Einstand für MotoGP-Rookie Scott Redding beim ersten Heimauftritt in der Zweirad-Königsklasse. Den Trainingsfreitag auf der englischen Traditionsstrecke Silverstone beendete der aktuelle Moto2-Vizeweltmeister auf Tagesrang sechs. Besonders beeindruckend: Trotz des großen Leistungsnachteils des Honda Production-Racers ließ er Werkspilot Dani Pedrosa, Teamkollege Alvaro Bautista auf der Satelitten-Honda sowie auch beide Werks-Yamahas hinter sich. Aus dem Quintett der Engländer musste er sich lediglich Tech-3-Pilot Bradley Smith geschlagen geben.

Vor allem der Sieg über den Teamkollege Bautista - im Vorjahr immerhin WM-Fünfter - unterstricht einmal mehr das große Potential des Nachwuchsfahrers. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 2:03.333 Minuten lag er zudem lediglich knapp über eine Sekunde hinter Dominator Marc Marquez. "Heute Morgen hatte ich noch einige Probleme, was aber normal ist, da dies ja meine erste Ausfahrt mit einer MotoGP-Maschine auf dieser Strecke war", verrät Redding. Jedoch zeigte sich der Rookie schnell bei der Musik: "In der zweiten Session lief es von Anfang an gut. Ich hatte ein super Gefühl für das Bike, einen guten Rhythmus, und war schnell unterwegs."

Alvaro Bautista hat noch einiges mit seinem Team zu besprechen, Foto: Gresini Honda
Alvaro Bautista hat noch einiges mit seinem Team zu besprechen, Foto: Gresini Honda

Redding von seiner Leistung selbst überrascht

Zwar freut sich Redding enorm über sein Tageswerk, zeigt sich jedoch mehr als andere überrascht davon: "Ich hätte niemals erwartet, so schnell zu sein. Ich habe wohl tatsächlich einen wirklich guten Job heute gemacht, und mein Ziel für morgen lautet deshalb auch, egal auf welchem Weg ins Q2 zu kommen. Ich habe zwar noch bedenken, wie es für uns aussieht, wenn es wärmer werden sollte, aber ich werde natürlich nicht weniger als alles geben, um das Ziel zu erreichen." Teamkollege Bautista landete mit seiner Bestzeit von 2:03.391 zwar nur knapp hinter Redding angesichts seines deutlich besseren Bikes bedeutete die Niederlage allerdings einen weiteren kleinen Rückschlag in einer schwierigen Saison.

Trotz leichter Fortschritte mit dem Bike seit dem letzten Auftritt in Brünn zeigt sich Bautista noch nicht annähernd zufrieden mit der Performance: "Ich wurde heute Achter, was eigentlich okay ist, aber ich sollte doch vor meinem Teamkollegen stehen. Das Gefühl auf dem Bike war eigentlich nicht so schlecht, sondern eher sogar noch etwas besser als in Brünn, aber wir sind einfach noch nicht bei 100%. Heute war aber vielleicht auch nicht der aussagekräftigste Tag, denn bei den niedrigen Temperaturen haben die Open-Piloten mit dem extraweichen Reifen natürlich einen Vorteil. Wir hatten Grip-Probleme bei Kurvenein- und ausgängen und müssen bis morgen noch einiges an Arbeit verrichten."