Dieses Duell zwischen Marc Marquez und Jorge Lorenzo wird definitiv in die MotoGP-Geschichte eingehen. Unzählige Überholmanöver und ein rundenlanger Zweikampf zwischen den beiden Spaniern wurden den Fans geboten. Nach diesem legendären Rennen war die Freude bei Marc Marquez über seinen sechsten Saisonsieg im sechsten Grand Prix gleich noch einmal größer. "Ich bin wirklich sehr glücklich. Das war wohl das härteste Rennen in diesem Jahr, wir hatten einen großartigen Kampf und es war herrlich, als ich über die Ziellinie gefahren bin. Ich genieße jetzt einfach diesen Moment", erklärte ein sichtlich überwältigter Marquez nach der stimmungsvollen Siegerehrung vor zigtausenden Fans auf der Start-Ziel-Geraden.

Auch Marquez selbst zeigte sich vom Duell gegen Lorenzo begeistert: "Jorge war so stark. Ich habe versucht, die Situation zu kontrollieren, aber es war schwer, weil er immer voll gepusht hat. Einmal hatten wir einen kleinen Kontakt, aber danach war es wirklich ein schöner Kampf."

Dabei hatte das Rennen für den Weltmeister gar nicht ideal begonnen und es war Lorenzo, der zu Beginn des Grand Prix das Tempo an der Spitze vorgab: "Am Anfang hatte ich ein paar Probleme. Ich war zwar auf der Bremse stärker, aber Jorge hatte in den Kurven einen Vorteil und konnte dort viel Geschwindigkeit mitnehmen. Als die Reifen dann abgebaut haben konnte ich im Vergleich zu ihm aber zulegen und habe mich wieder so wie im Training gefühlt."

Zwischenzeitlich war Marquez sogar unter Druck von Valentino Rossi geraten, der von Position zehn startend schon in der vierten Runde auf Rang drei nach vorne gekommen war. "Als ich auf dem Pitboard gesehen habe, dass Vale schon Dritter ist, hatte ich ein bisschen Angst. Ich dachte er wird mich bald einholen. Jorges Rhythmus an der Spitze war extrem stark, deshalb war es schwer ihm zu folgen, aber ich musste 100 Prozent pushen um nicht von Valentino geschnappt zu werden. Dabei bin ich viel Risiko eingegangen, aber ich wusste, dass es mit abbauenden Reifen für mich einfacher werden wird", analysierte der Repsol-Honda-Pilot.

Verändertes Getriebesetup als Schlüssel zum Erfolg

Auf der langen Geraden ging Marquez an Lorenzo vorbei, Foto: Repsol Media
Auf der langen Geraden ging Marquez an Lorenzo vorbei, Foto: Repsol Media

In der letzten Runde konnte Marquez dann vor der ersten Kurve endgültigan seinem Rivalen vorbeigehen. Auch Dank eines verbesserten Getriebesetups. "Wir haben im Warm Up eine kleine Änderung am sechsten Gang vorgenommen, dadurch konnte ich Jorge überholen. Deshalb freue ich mich auch besonders für das Team, denn es war ihre Idee", verriet der Sieger. "Wir wussten, dass es hier schwer sein wird andere Fahrer zu überholen, also war unsere Strategie auf der Geraden und mit Windschatten vorbeizugehen."

Doch Marquez denkt nach seinem 38. Grand-Prix-Erfolg an dem Ort, an dem er vor exakt vier Jahren sein erstes Rennen in der Weltmeisterschaft gewann, bereits an die kommenden Aufgaben: "Nun geht es auf meine Heimstrecke. Natürlich wird es auch dort ein schwieriges Rennen werden, aber ich werde dennoch versuchen wieder um den Sieg zu kämpfen."