Während Aleix Espargaro Werbung für das Open-Paket von Yamaha machte, stand Honda in Sepang eher in der Kritik. Nicky Hayden war der schnellste Pilot auf dem RCV1000R Production Racer, lag allerdings 1.5 Sekunden hinter Marc Marquez zurück. "Es war ziemlich demoralisierend, wenn ich versuchte, den anderen Jungs zu folgen", erklärte Hayden, der sich besonders über fehlende Motorleistung beklagte. Shuhei Nakamoto versuchte sich in Malaysia zu rechtfertigen: "Ich kenne die Details nicht, aber es scheint als wären die Open-Maschinen von Yamaha die letztjährigen Werksbikes. Das ist aber erlaubt."

Der HRC-Vizepräsident erklärte, dass hinter beiden Open-Maschinen verschiedene Philosophien stünden. "Unser Ansatz ist anders. Wir haben ein Motorrad zum Verkauf gebaut. Wenn ein Team es für zwei Jahre nutzt. Im ersten Jahr zahlen sie 1,2 Millionen Euro, im nächsten nur für ein Upgrade Paket. Wenn man die Kosten auf zwei Jahre aufteilt, ist es weniger als eine Million Euro pro Jahr. Ihnen gehört das Bike zudem und sie können es ebenso weiterverkaufen." Um ein Motorrad unter 1,2 Millionen zu bauen, hätte Honda einige Standard-Teile verbauen müssen.

"Um eine Maschine für weniger als 1,2 Millionen Euro zu bauen, hätte Honda ein Standard-Ventilfedersystem, eine Standard-Übersetzung und eine etwas andere Spezifikation der Öhlins Federgabeln verwenden müssen. Aber die Hauptteile - Chassis, Schwinge und Karosserie sind Werksteile", erläuterte Nakamoto. Für Yamaha hatte die Abschaffung der Claiming Rule den Vorteil, dass sie die YZR-M1 Triebwerke inklusive pneumatischer Ventile an interessierte Teams verleihen können. Um dem Forward Racing Projekt zu helfen, liefert Yamaha zudem Chassis und Schwinge. Dazu hat das Bike 'Werksfederelemente' von Öhlins.

Vorschrift für die Open-Klasse ist lediglich die Benutzung des kompletten Magneti Marelli ECU Systems. Ducati hat dieses System einfach in die Open-Maschine von Yonny Hernandez eingebaut. Mit einem Leasingsystem könne wohl auch Honda das letztjährige Bike an die Abnehmer liefern. "Wir können die Werksmaschine nicht verkaufen", bekräftigte Nakamoto, bevor er hinzufügte, dass Honda die Regeln möglicherweise missverstanden hätte.