MotoGP-Neuling Scott Redding befindet sich nicht unbedingt in einem Zustand, in dem man gerne seine ersten Erfahrungen als Pilot der Königsklasse sammelt. Sein Handgelenk, das er sich auf Phillip Island gebrochen hatte, macht nach wie vor Probleme und auch sein Rücken, der seit der Kollision in Motegi lädiert ist, bereitet ihm Schmerzen. Dennoch ging Redding auch am Dienstag in Valencia auf die Strecke, nach 22 Runden war aber Schluss. "Ich hatte heute ziemliche körperliche Probleme, sowohl mit meinem Handgelenk als auch dem Rücken. Ich wäre gerne mehr gefahren, aber ich hatte einfach keine Kraft mehr, was echt schade war, weil mein Gefühl für das Bike immer besser wurde. Dieser Kurs mit den vielen Linkskurven macht mich fertig, man hat zwischen Kurve eins und drei praktisch keine Verschnaufpause und der letzte, langgezogene Linksbogen bringt mich fast um. Für mich war es das jetzt hier bei den Testfahrten, ich habe mein Handgelenk in den letzten fünf Tagen schon zu sehr beansprucht und immer stärkere Schmerzen bekommen. Ich muss mir jetzt einfach Zeit geben und die Therapie konsequent weiterverfolgen. Man kann so etwas nicht erzwingen und ich bin froh jetzt eine Pause zu haben", gestand der Vizeweltmeister der Moto2-Klasse.

Zu den körperlichen Einschränkungen kamen für den Neuzugang im Team von Fausto Gresini auch noch technische Schwierigkeiten hinzu: "Wir hatten kleine Probleme mit der Elektronik, weil ein Kabel kaputt gegangen ist. Die ganze Elektronik ist neu, da kann so etwas passieren. Wir haben es unter Kontrolle gebracht und müssen uns darüber keine Sorgen machen. Heute war der erste Tag an dem wir die Elektronik wirklich genutzt haben und das Anti-Wheely-System sowie die Traktionskontrolle haben sehr gut funktioniert."

Trotz des absolut nicht planmäßigen Ablaufs war Redding von den MotoGP-Testfahrten keinesfalls schockiert. "Mich hat eigentlich nichts wirklich überrascht, weil ich ja im letzten Jahr bereits die Ducati getestet habe. Die Größe der Honda hat mich etwas verwundert, denn sie ist echt klein. Da können wir aber noch einige Dinge ändern und für mich verbessern, so dass es in Sepang bereits einfacher für mich wird. Gresini hat in der Vergangenheit schon mit Marco Simoncelli gearbeitet, der ebenfalls ziemlich groß war, das sollte uns helfen", meinte Redding. Der Brite musste aber gestehen, dass ihm das Fahren mit der Ducati leichter gefallen war als jetzt mit dem Production-Racer: "Ehrlich gesagt habe ich mich auf der Ducati wohler gefühlt. Man muss aber sagen, dass die Desmosedici damals schon im Renntrimm war und das Production-Bike eigentlich noch in der Entwicklungsphase steckt und in puncto Handling und bei den Richtungswechseln jetzt schon sehr gut ist. Wenn die Jungs erst einmal ein paar Einstellungen vorgenommen haben wird das sicher noch besser."