"Die letzten beiden Rennen liefen sehr gut", stellte Dani Pedrosa am Donnerstagnachmittag in der Pressekonferenz vor dem Italien Grand Prix fest. Auch der Spanier ist ein Fan der Rennstrecke in Mugello. "Schon in den letzten Jahren waren wir hier immer gut und das Gefühl auf dem Bike ist hier immer großartig, besonders in den schnellen Abschnitten. Nach den letzten zwei Rennen hoffe ich, dass das Bike auch hier gut funktioniert und dass wir ein gutes Wochenende haben. Es scheint, als würde das Wetter wieder nicht so gut werden. Sie haben schon bekannt gegeben, dass dieser Sommer nicht so toll in Europa wird. Vielleicht haben wir jetzt an jedem Wochenende Pech mit dem Wetter."

Der Regen sollte Pedrosa aber nicht weiter stören, schließlich konnte er sich in den letzten Jahren unter nassen Bedingungen immer weiter steigern und gewann zuletzt in Le Mans. "Ich habe mich in den letzten Jahren im Nassen verbessert. Es wird immer besser, ich habe ein besseres Gefühl und das Wichtigste ist, dass ich unter diesen Bedingungen mehr Vertrauen habe. Besser wäre es aber, wenn in jeder Session gleiche Bedingungen vorherrschen", wünschte er sich. Sein Landsmann machte sich besonders nach Le Mans etwas weniger Sorgen ums Wetter, sondern eher um seine Pneus.

"Wir haben nach Le Mans bemerkt, dass der Reifen super war. Das war also kein Problem. Das hatten wir aber schon öfter, dass der Reifen in der Box ok ist und sich auf der Strecke aber ganz anders anfühlt und es damit extrem schwer ist, schnell zu fahren. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl, es ist einfach schwer zu erklären", sagte Jorge Lorenzo zum Desaster von Frankreich, wo er ein viel besseres Ergebnis erwartet hatte. "Aber manchmal passiert das eben. Wir hatten lange Zeit Glück und dieses Mal waren wir eben dran. Wir müssen aber positiv bleiben und die Zukunft mit der gleichen Motivation angehen wie zuvor. Wir müssen auch weiter daran glauben, dass wir ums Podest und um den Sieg kämpfen können."

Rennsport bringt unerwartete Dinge

Der amtierende Weltmeister startete die Saison in Katar mit einem Sieg, mit dem er selbst gar nicht gerechnet hatte. "Ein Rennen wie in Le Mans hatten wir aber auch nicht erwartet, aber manchmal bringt der Rennsport eben unerwartete Dinge mit sich", fuhr er fort. "Wir blieben aber auf dem Bike und stürzten oder verletzten uns nicht, das ist wichtig. Hier in Mugello werden wir vielleicht wieder schwierige Bedingungen haben, also Regen und weniger griffigen Asphalt. Aber das ist für alle gleich. Ich bin trotzdem optimistisch. Ich freue mich auf den Beginn des Rennwochenendes und bin motiviert, denn ich habe hier gute Erinnerungen in der Vergangenheit."

Cal Crutchlow angelte sich in Le Mans den zweiten Rang, Foto: Milagro
Cal Crutchlow angelte sich in Le Mans den zweiten Rang, Foto: Milagro

Cal Crutchlow hingegen sicherte sich in Frankreich sein bestes Ergebnis in der Königsklasse. "Ich freute mich in Le Mans, besonders für mein Team. Wir haben gute Arbeit geleistet und ich war am Ende sehr zielstrebig. Im Trockenen wird es sicherlich schwer, das Podest zu erreichen, da sind wohl nur die Top-5 drin. Ich muss also die Bedingungen ausnutzen und das war in Le Mans großartig für mich." An diesem Wochenende in Mugello ist erneut Regen vorhergesagt, doch der Brite sieht deshalb keine Vorteile. "Das bedeutet nicht, dass wir automatisch wieder so schnell sind, schließlich sind es ganz andere Umstände und der Kurs ist ein anderer. Trotzdem freue ich mich auf das Wochenende und ich hoffe, wieder gut zu arbeiten, das Rennen zu beenden und stark zu sein. Das ist das Wichtigste für die Meisterschaft."

Sicherlich habe ihm das schlechte Wetter in Le Mans geholfen. Crutchlow fügte hinzu: "Aber schließlich bin ich unter den gleichen Bedingungen gefahren wie alle anderen. Man kann aber auch hier keine Prognosen machen. Vielleicht werde ich auch im Trockenen Zweiter. Wir müssen abwarten, wie das Wetter wird und in welcher Form wir sind. Yamaha arbeitet wirklich gut, das Bike funktioniert super, also starten wir optimistisch ins Wochenende. Das Wetter spielt natürlich eine wichtige Rolle, ich würde trockene Bedingungen bevorzugen - was wohl jeder sagen wird."

Nach heftigen Stürzen in Jerez und Le Mans sei der Tech 3 Pilot wieder bestens für den nächsten Einsatz gerüstet. "Ich habe noch immer einen kleinen Bruch oben am Bein, aber ich habe kaum Schmerzen. Ich habe eine Woche in der Werkstatt des Teams verbracht und Herve [Poncharal] hat erstklassige Arbeit geleistet, er hat seinen Hund an mein Bein springen lassen. Es war fast perfekt, ich bin unter der Woche sogar Fahrrad gefahren. Am Ende der Woche gab ich ihm meine Hand und der Hund sprang an mein Bein", scherzte Crutchlow in bekannter Manier.

Langsames Einleben

Andrea Iannone gehört zu den Lokalmatadoren und wird als Fahrer der MotoGP seinen ersten Heim-Grand-Prix in Mugello bestreiten. "Ducati ist italienisch, ich bin Italiener und die Strecke ist in Italien. Es kommen viele Fans. Im letzten Jahr gewann ich hier in der Moto2 und daran kann ich mich noch gut erinnern", sagte der Pramac-Pilot voller Vorfreude. Seine Eingewöhnung in die Königsklasse sei bisher nicht allzu schlecht verlaufen. "Aber die ersten Rennen waren nicht so leicht, besonders weil ich so viele Probleme mit meinem Arm hatte. In Jerez bin ich dann im Training noch gestürzt, aber die Clinica Mobile hat super Arbeit geleistet. Der Unterschied zwischen Moto2 und MotoGP ist ein riesiger: Die MotoGP Maschine ist ganz anders, die Bremsen, die Elektronik, die Reifen. Das ist am Anfang nicht leicht, aber nach und nach gewöhne ich mich immer besser ein."