Nachdem Andrea Dovizioso mit dem vierten Rang in Le Mans das beste Saisonresultat für Ducati einfuhr, geht man bei den Italienern wesentlich selbstbewusster in das Wochenende in der Heimat, wie Ducati-Corse-Generaldirektor Bernhard Gobmeier bestätigt: "Das gute Ergebnis in Frankreich hat uns natürlich Auftrieb gegeben. Wir konnten endlich beweisen, dass unser Motorrad nicht so schlecht ist. Das wurde auch durch den Test hier in Mugello ermöglicht, der uns bei der Setupfindung sehr geholfen hat."

Dieser Test soll Ducati nun auch beim Rennwochenende in Mugello einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. "Wir haben wahrscheinlich schon einen kleinen Vorsprung auf unsere Gegner, was das Setup betrifft. Aber wir wissen auch, dass alle anderen Teams sehr professionell arbeiten und in der Lage sind, ihre Bikes sehr schnell gut abzustimmen", relativiert Gobmeier.

Das Heimrennen in Mugello bedeutet für Ducati laut dem Generaldirektor sowohl Motivation als auch zusätzlichen Druck: "Wir hatten hier viele Tests und haben uns dabei sehr gut gefühlt. Wir sind auf jeden Fall sehr motiviert hier eine gute Leistung abzuliefern und werden unser Bestes geben, aber natürlich bedeutet ein Rennen vor heimischem Publikum auch immer etwas mehr Druck."

Die bisherige Saison lief für Ducati mit einem Startplatz in der ersten Reihe und einem vierten Rang durch Dovizioso in den ersten vier Rennen eher durchwachsen. Intern hatte man bei Ducati allerdings bereits damit gerechnet. "Es war jedem im Team klar, dass diese Saison für uns ein hartes Stück Arbeit wird. Wir haben viel gearbeitet ohne dabei einen Fortschritt oder Erfolge zu erzielen. Es ist natürlich schwierig, weil sich die anderen Teams und Fahrer ebenfalls weiterentwickeln. Wir müssen uns einfach Schritt für Schritt nach vorne arbeiten um unsere Ziele zu erreichen", gibt Gobmeier die Marschroute vor.

Als wichtigen Baustein auf dem Weg zurück an die Spitze sieht der Deutsche vor allem die Fahrerbesetzung bei Ducati, das als einziger Hersteller fünf Piloten im regelmäßigen Renneinsatz hat: "Ich glaube, dass wir mit den Werkspiloten Andrea Dovizioso und Nicky Hayden, den Pramac-Piloten Ben Spies und Andrea Iannone sowie Michele Pirro als Wildcardfahrer eine sehr gute Kombination aus routinierten Piloten, die viel Erfahrung mit dem Bike haben, und neuen Piloten gefunden haben. Unsere Fahrer kommen aus den unterschiedlichsten Klassen und von verschiedenen Herstellern, dieser Input ist für uns sehr wichtig."

Besonders für Testpilot Pirro ist Gobmeier voll des Lobes: "Es ist sehr wichtig für uns, ihn als Testfahrer zu haben. Sein Feedback ist dem unsere Rennfahrer sehr ähnlich, was für die Entwicklung des Bikes absolut entscheidend ist. Wir sind mit seiner Arbeit äußerst zufrieden."