Ben Spies fände es nur gerecht, wenn die CRTs in Zukunft ihre Erfolge ebenfalls auf dem Podest feiern können. Der beste CRT-Pilot durfte im vergangenen Jahr zwar mit in den Parc Fermé der Top-Drei, auf das Podium konnte er aber nicht mit. Laut Spies sollte sich das ändern. "Die CRT-Jungs haben es schwer gegen die Werks-Prototypen, aber es ist gut, dass mehr Maschinen dabei sind. Es ist so, als hätte man zwei Meisterschaften im Feld, also würde ich mir wünschen, dass sie auch ein Podest haben. Immerhin kann der beste CRT-Fahrer im Feld praktisch einen Sieg feiern. Sie haben keine Chance, dass sie die Werksmaschinen schlagen. Wenn die CRT-Klasse mit den MotoGP-Bikes fährt, brauchen sie ein Podest, damit sie ihre Leistung ebenfalls feiern können", sagte Spies bei Bloomberg.

Das Podest der regulären MotoGP-Fahrer ist für 2013 wieder das Ziel des Texaners. Er macht bei Ducati einen Neuanfang, nachdem er voriges Jahr bei Yamaha nicht nur viel Pech hatte, sondern auch mit der Teamführung unglücklich war. An das Potential seiner neuen Maschine glaubt er fest, auch wenn die Desmosedici als schwierige Freundin gilt. "Ich freue mich auf Ducati. Ich habe Zahlen zu den PS und der Drehzahl gehört", meinte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Der fliegende Wheelie

Auf was er sich dabei gefasst machen kann, weiß Spies natürlich bestens. Für alle Außenstehenden, versuchte er es so zu beschreiben. "Wir fahren oft in Mugello, das ist die Heimstrecke von Ducati und die hat eine der längsten Geraden. Dort erreichen wir knapp 320 km/h, das ist echt schnell. Wenn man auf der Gerade knapp am Top-Speed ist, geht es über eine Kuppe, dabei geht die Maschine in einen Wheelie und wenn der Reifen etwas vom Boden weg ist, will das Motorrad abheben. Dafür muss man bereit sein."

Kuppen bei Top Speed sind aber bei weitem nicht das Einzige, worauf sich die Fahrer gefasst machen müssen. Spies sieht den Wettbewerb in der Königsklasse in etwa so wie das All Star Game in der amerikanischen Profi Basketballliga NBA. "In der MotoGP sind über 20 Fahrer auf der Strecke und am besten beschreibt man das wie das All Star Game. Man nimmt Kobe Bryant, Dwayne Wade und von jedem anderen Team den besten Spieler. So tritt man gegeneinander an und das ist an allen 18 Wochenenden so. Man fährt da nicht gegen den Teamkollegen, es gibt keine Entschuldigungen. Das Team hilft einem an der Box, aber auf der Strecke sind nur du und die Maschine gegen alle anderen", sagte Spies.

Psychospielchen

Diese anderen sind jedes Wochenende die gleichen Kaliber oder einfach das Beste vom Besten, wie der Texaner meinte. 18 Mal im Jahr müsse man sich dieser Konkurrenz stellen und dürfe nicht untergehen. "Also muss man auf sich selbst schauen und das Meiste herausholen - egal, was das ist, Platz eins oder Platz fünf, das ist eben, was man kann. Wenn man andere Leute zu beobachten beginnt und überlegt, was sie machen, dann wollen sie Psychospielchen spielen. Das versucht man dann umzudrehen, damit sie sich die Sorgen machen", erklärte Spies noch.