Trotz eines Seuchenjahres 2012 und dem Wechsel zum Ducati-Satellitenteam Pramac hat Ben Spies nicht vor, in diesem Jahr kleine Brötchen zu backen. Der Amerikaner plant mit Podestplätzen und glaubt daran, mit der zuletzt nicht ganz einfachen Ducati Gutes vollbringen zu können. "Ich denke, die Ducati ist besser als es die Leute in den vergangenen beiden Jahren gesehen haben", erklärte er.

Spies kann zumindest darauf bauen, quasi auf Werksmaterial zu sitzen, da Ducati seine Entwicklungsarbeit unter anderem damit nach vorne bringen will, dass alle vier Motorräder in gleicher oder fast gleicher Spezifikation unterwegs sind. Übertreiben will Spies mit seinen Erwartungen zwar nicht, aber er glaubt, dass er Cal Crutchlow und Stefan Bradl einheizen kann und damit Chancen auf das Podest hat.

"Das ist immer noch das Ziel. OK, voriges Jahr war schlecht. Bradl ist schnell und Crutchlow ist definitiv schnell. Er hat noch kein Rennen gewonnen, wir haben das in meinem zweiten Jahr geschafft, also mache ich mir keine Sorgen, jemand hinterherzujagen. Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo sind definitiv die Top-Fahrer. Alle anderen sind auf einem sehr ähnlichen Level", sagte Spies. Dazu sollten auch seine Ducati-Markenkollegen Andrea Dovizioso, Nicky Hayden und Andrea Iannone gehören.

Als seine ersten Gegner sieht er seine Ducati-Mitstreiter aber nicht. Ihm geht es vielmehr darum, einfach nur das Beste zu geben und zu zeigen. "Ich werde einfach so hart fahren wie ich kann und ob mich das zur besten oder zur letzten Ducati macht oder ich ein Rennen gewinne, ich habe keine Ahnung. Ich war nie der Typ, der gesagt hat, solange ich meinen Teamkollegen schlage, bin ich glücklich, denn das machen die Leute nur zur Job-Absicherung. Die vergangenen beiden Jahre hatte ich mit Jorge Lorenzo einen ziemlich guten Teamkollegen. Er ist der schnellste Mensch der Welt, also habe ich gar nicht darüber nachgedacht, der Schnellste bei meiner Marke zu sein. Es geht einfach nur darum, das Meiste rauszuholen und das Beste zu geben."

Beim Versuch, das zu tun, ist er vorerst aber noch ein wenig eingeschränkt. Spies verletzte sich voriges Jahr bei einem Sturz in Sepang die Schulter und verpasste deswegen die letzten beiden Rennen des Jahres. In der Zwischenzeit konnte er sich etwas erholen, wird beim Testauftakt am 5. Februar in Sepang aber noch nicht komplett wieder hergestellt sein. "Die Verletzung ist verheilt, aber der Muskel, die Kraft und die Festigkeit in meiner Schulter sind aktuell sehr schwach. Ich würde sagen, sie ist jetzt bei 60 bis 70 Prozent und wenn ich nach Malaysia komme, hoffe ich, dass sie bei 80 Prozent ist."