Er war mit großer Spannung erwartet worden, doch der erste Testtag der MotoGP-Saison 2013 am Dienstag in Valencia war letztendlich ein Reinfall. Es war kalt, kurz nach Beginn um 10:00 Uhr kam ein leichter Nieselregen, der sich später intensivierte und die Fahrer dazu brachte, höchstens auf Zehenspitzen um den Kurs zu hüpfen. Später wurde es zwar wieder etwas trockener, aber nicht ganz. Die Zeiten waren damit mehr oder weniger hinfällig, da die schnellsten Runden am Morgen direkt nach Testbeginn gedreht worden waren und zu der Zeit lediglich Alvaro Bautista und Stefan Bradl flotter unterwegs gewesen waren.

Bradley Smith wartete mit dem MotoGP-Erstkontakt lieber auf bessere Verhältnisse, Foto: Milagro
Bradley Smith wartete mit dem MotoGP-Erstkontakt lieber auf bessere Verhältnisse, Foto: Milagro

Dadurch waren die Zeiten über den Tag verteilt in keinster Weise vergleichbar und es kam mehr darauf an, die Körpersprache der einzelnen Fahrer zu lesen - besonders jener auf neuen Maschinen. Bei Leuten wie den Aufsteigern Bradley Smith oder Marc Marquez gab es allerdings wenig zu lesen, da sie gleich gar nicht auf die Strecke gingen. "Ich habe hier diese tolle Maschine, aber leider ist das Wetter nicht sehr gut. Es ist besser, geduldig zu sein und abzuwarten, da es wichtig ist, die Maschine bei den bestmöglichen Bedingungen zu testen. Ich habe heute Morgen etwas Zeit mit dem Team verbracht und viele Dinge gelernt, aber ich muss noch viel lernen", sagte Marquez.

Marquez hat immer noch Sepang

Ihm war klar, es warten viel Power, komplizierte Elektronik, ungewohnte Karbonbremsen und schwierige Reifen auf ihn, daher machte es für ihn keinen Sinn, im Regen seine ersten Meter zu fahren. Bei Smith war es das Gleiche, wobei er im Gegensatz zu Marquez nicht darauf bauen konnte, Ende November noch einen Test in Sepang zu haben. Durchaus unterwegs war Valentino Rossi, dessen Rückkehr zu Yamaha von vielen mit einigem Interesse erwartet worden war. Den Beginn seines Liebes-Comebacks mit der M1 hatte sich der Italiener zwar sicher schöner vorgestellt, aber immerhin schien er auf der Yamaha etwas entspannter zu wirken als noch auf der Ducati, wobei derlei Deutungen an einem Regentag, an dem Rossi sicher nicht ans Limit gehen wollte, noch etwas verfrüht sein könnten.

Stefan Bradl hätte durchaus interessantes Arbeitsgerät an der Box gehabt, Foto: Milagro
Stefan Bradl hätte durchaus interessantes Arbeitsgerät an der Box gehabt, Foto: Milagro

Andrea Dovizioso gab derweil zusammen mit Andrea Iannone seinen ersten Auftritt bei Ducati, Michele Pirro sprang als Testfahrer für Ben Spies bei Pramac Ducati ein. Dovizioso war anzumerken, dass die Maschine doch etwas schwieriger zu handhaben ist als die Yamaha, aber genaue Erkenntnisse waren auch bei ihm noch Mangelware. Interessant war zu beobachten, dass Bradl neben seiner Satelliten-Honda auch ein Werksbike in der Box hatte. Bei Forward Racing hatte Claudio Corti eine Suter und eine FTR zum Testen, Karel Abraham erhielt die ersten Kilometer auf der CRT-Aprilia und Hector Barbera war mit der Maschine von Avintia Blusens unterwegs.

Yamaha düst nach Aragon

Gar nicht zu sehen waren neben Marquez und Smith noch andere bekannte Namen. Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo hatten ebenso ausgesetzt wie Cal Crutchlow und Danilo Petrucci - Yamaha entschied am Abend dann endgültig, wegen des Wetters am Mittwoch nach Aragon auszuweichen, wobei für dort auch Regen vorhergesagt war. Ebenfalls zu Gast war Shane Byrne, der für Paul Bird Motorsport hätte fahren sollen, aber ebenso auf eine Ausfahrt verzichtete. Damit war das größte Ereignis des Tages beinahe Casey Stoners Abschied. Um 12:45 Uhr hatte er die letzten Fan-Fotos schießen lassen, sich ein letztes Mal von allen verabschiedet und verließ per Auto die Strecke. Er war wohl froh, dass er nicht mehr zu arbeiten hatte.

Die Zeiten des 1. Testtags in Valencia

Position - Fahrer - Team - Zeit - Rückstand - beste Runde/Gesamtrunden
1. - BAUTISTA, Alvaro - Honda Gresini - 1:35.936 4/5
2. - BRADL, Stefan - LCR Honda MotoGP - 1:36.198 +0.262 3/5
3. - DOVIZIOSO, Andrea - Ducati Team - 1:39.868 +3.932 3/41
4. - AOYAMA, Hiroshi - Avintia Blusens - 1:42.239 +6.303 2/31
5. - HAYDEN, Nicky - Ducati Team - 1:42.571 +6.635 21/30
6. - ROSSI, Valentino - Yamaha Factory Racing - 1:43.736 +7.800 27/28
7. - PIRRO, Michele - Pramac Racing Team - 1:44.297 +8.361 33/35
8. - CORTI, Claudio - NGM Mobile Forward Racing - 1:45.814 +9.878 24/29
9. - DE PUNIET, Randy - Power Electronics Aspar - 1:46.045 +10.109 16/21
10. - ESPARGARO, Aleix - Power Electronics Aspar - 1:46.060 +10.124 10/15
11. - EDWARDS, Colin - NGM Mobile Forward Racing - 1:46.426 +10.490 14/19
12. - ABRAHAM, Karel - Cardion AB Motoracing - 1:46.992 +11.056 21/27
13. - IANNONE, Andrea - Pramac Racing Team - 1:35.000 +11.836 30/40
14. - BARBERA, Hector - Avintia Blusens - 1:49.457 +13.521 30/42
PETRUCCI, Danilo - Came IodaRacing Project
PEDROSA, Dani - Repsol Honda Team
CRUTCHLOW, Cal - Monster Yamaha Tech 3
SMITH, Bradley - Monster Yamaha Tech 3
BYRNE, Shane - Paul Bird Motorsport
MARQUEZ, Marc - Repsol Honda Team
LORENZO, Jorge - Yamaha Factory Racing