Marc Marquez war aufgrund von nassen und kalten Bedingungen am Dienstag in Valencia noch keinen Meter auf seiner neuen MotoGP-Honda gefahren, doch der Moto2-Weltmeister durfte trotzdem schon sein erstes Debriefing als MotoGP-Pilot bestreiten. Über Fahreindrücke konnte er dabei klarerweise wenig erzählen, dafür hatte er aber erste Impressionen von seinem Vorgänger Casey Stoner, vom Team und seiner stehenden RC213V gesammelt.

"Ich habe heute Casey getroffen und als ich mit ihm sprach, meinte er einfach nur, ich soll Spaß mit der Maschine haben", erzählte Marquez. Es dürfte wohl einer der letzten Ratschläge Stoners gewesen sein, denn um 12:45 Uhr verließ der seit Sonntagabend im MotoGP-Ruhestand befindliche Australier die Strecke, um nach Hause zu reisen. Sein neues Team hatte Marquez auch bereits kennengelernt. "Die Gruppe hat viel Erfahrung und sie haben mir schon so viele Sachen gesagt, dass es schwierig ist, sie alle im Gedächtnis zu behalten. Sie sind sehr gut und ich werde mich bald mit ihnen eingearbeitet haben."

Erst nervös, dann gestresst

In der Nacht vor seinen vermeintlich ersten Testkilometern hatte der Spanier gut geschlafen, nur beim Aufstehen war er etwas nervös. Die Nervosität wurde bei der Ankunft in der Honda-Box dann aber durch Arbeit ersetzt. "Ich habe festgestellt, dass so viel mehr zu tun ist als in der Moto2-Box, es gibt viel zu arbeiten und zu lernen und mir wurden auch Notizen mitgegeben, um das zuhause noch einmal durchzugehen", sagte Marquez. Das Motorrad ruhte dennoch vorerst, deswegen war seine einzige Feststellung dazu zunächst auch nur: "Sie ist größer als die Moto2, aber ich glaube nicht, dass es ein Problem wird." Ein wenig an seiner Physis wird er dennoch arbeiten müssen, woran genau, das wollte er aber erst festlegen, nachdem er die Maschine besser kennengelernt hat.

Die größten Anpassungsschwierigkeiten erwartete er aber andernorts. "Sicher bei der Elektronik und der Kraft, aber ich muss auch die Bremsen und die Reifen in den Griff bekommen", meinte er. Dass er das schafft, daran zweifeln nur ganz wenige, HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto erwartet sogar ein Podest beim ersten Rennen in Katar. Solche Vorhersagen wollte Marquez nicht wagen, da er wusste, dass er viel zu lernen hat. "Am wichtigsten ist es jetzt, Erfahrung und Kilometer zu sammeln. Ich unterschätze weder diese Maschinen noch meine Gegner, das sind die besten Fahrer der Welt. Ich weiß, dass ich zu Anfang nicht werde fahren können, wie ich das will, ich werde einfach ruhig bleiben müssen."