Trotz schlechtester Bedingungen wagten sich einige MotoGP-Piloten am Dienstag auf die nasse Strecke in Valencia. Andrea Dovizioso saß zum ersten Mal auf der Ducati und war glücklich: " Das erste Gefühl ist wirklich gut, die Rundenzeiten waren stark, ich bin also wirklich glücklich. Als wir die beste Runde fuhren, stand das Wasser noch nicht so hoch. Auch das Gefühl im Nassen ist gut, wir müssen das natürlich noch im Trockenen bestätigen. Es wird interessant zu sehen, wie es im Trockenen aussieht. Morgen scheint es wieder nass zu werden, also haben wir dann in Jerez hoffentlich die Chance, das Bike im Trockenen auszuprobieren."

Der Italiener müsse noch viel über sein neues Arbeitsgerät lernen, will also keine neuen Teile austesten, sondern erst einmal ein Gefühl für das Bike bekommen. "Ich freue mich über die Rundenzeiten heute, aber ich will sie nicht überbewerten. Ich fühle mich einfach sehr gut, das Team ist super und darüber bin ich froh. Am Anfang hatte ich etwas Angst, einen wirklich aggressiven Motor zu haben, aber es war besser, als ich erwartet hatte, also war ich nach dem ersten Run glücklich darüber", gab er zu.

Dass die Desmosedici im Nassen gut funktioniert ist allerdings nichts Neues. "Was ich bisher sehen kann ist der Unterschied bei der Traktion. Das habe ich auch schon bei Valentino in diesem Jahr beobachtet. Ich kann also nun bestätigen, dass die Haftung im Nassen besser ist als bei der Yamaha. Einige Bereiche sind schlechter gewesen, aber es ist der erste Tag, ich bin nur 41 Runden gefahren, meine Sitzposition ist noch nicht perfekt und daher ist es noch zu früh über alles zu sprechen. Wenn man das Bike nicht am Limit fahren kann, bleiben viele Fragen offen und ich konnte es nicht ganz am Limit fahren. Wir müssen noch etwas am Setup ändern, aber es ist wirklich zu früh über all sowas zu reden", erklärte Dovizioso.

Wenigstens ein bisschen konstant

Nicky Hayden war über die Wetterbedingungen frustriert und fuhr erst am Nachmittag raus. "Wir sind nur ein paar Runden rausgefahren und haben hauptsächlich ein paar Einstellungen an den Stoßdämpfern getestet, was wir eigentlich während des Wochenendes schon machen wollten. Aber am Wochenende änderten sich die Streckenverhältnisse immer so extrem und heute blieb es wenigstens ein bisschen konstant. Ich habe auch einen neuen Rahmen getestet, den Valentino schon probiert hatte. Wir haben am Ende aber im Nassen nicht wirklich etwas erreicht. Es wäre schön, wenn morgen die Sonne scheint, aber das wird wohl nicht passieren. Wir werden also sicherlich wieder ein paar Runden im Nassen drehen", resümierte er.

Andrea Iannone zeigte sich beeindruckt, Foto: Milagro
Andrea Iannone zeigte sich beeindruckt, Foto: Milagro

Andrea Iannone strahlte nach 40 Runden in der Pramac Box. "Ich bin glücklich, weil ich heute die Möglichkeit hatte, mein neues Bike zu testen und zum ersten Mal mit meinem neuen Team zu arbeiten. Das war eine wirklich gute Erfahrung. Das Gefühl ist ganz okay, ich habe auf der nassen Strecke einige Runden zurücklegen können, aber es ist nicht leicht. Denn das Bike ist ganz anders als die Moto2-Maschine. Ich will morgen versuchen besser zu sein."

Stefan Bradl legte nur fünf Runden zurück und ärgerte sich wie alle anderen über die Wetterbedingungen. "Wir wissen, dass wir im Nassen ziemlich stark sind, also wollten wir gern einen weiteren Test im Trockenen fahren, aber das war heute einfach unmöglich." Mit einer schon früh zurückgelegten Bestzeit von 1:36.198 Minuten fand sich der LCR-Pilot aber zumindest auf der Zeitenliste auf dem zweiten Platz wieder.

Cal Crutchlow und Bradley Smith wagten sich am Dienstag gar nicht auf die nasse Strecke. "Es war wirklich frustrierend, denn ich habe nicht einmal meine Lederkombi angezogen. Alle waren wirklich gespannt auf den Beginn der Saison 2013, aber es hat keinen Sinn gemacht rauszufahren. Wir brauchen eine trockene Strecke, um das Material auszuwerten, das wir haben und unglücklicherweise scheint es morgen mit heftigem Regen noch schlechter zu werden. Es ist schade, denn wir brauchen nur ein paar Stunden auf der Strecke, um ein paar Dinge auszuprobieren", erklärte Crutchlow, dessen linke Hand nach seinem Sturz am Sonntag noch immer schmerzte.

Am Mittwoch muss es losgehen

Smith hatte sich sehr auf sein MotoGP-Debüt gefreut, konnte am Dienstag aber auch nicht fahren. "Zu sagen, dass ich enttäuscht bin wäre eine Untertreibung. Ich habe mich seit Monaten auf den Test gefreut, also ist es etwas frustrierend nicht einmal eine Runde zurücklegen zu können, aber wir können es nicht ändern." Als der Rookie am Sonntag zum ersten Mal in seine neue Kombi schlüpfte und auf der M1 Platz nahm, habe er erst einmal realisiert, welch großer Tag vor ihm stünde. "Es ist schade, dass ich noch immer darauf warten muss, die Monster Yamaha Tech 3 YZR-M1 zum ersten Mal auszuprobieren, aber meine Chance wird noch kommen." Am Mittwoch plant Smith allerdings dem Regen zu trotzen und ungeachtet aller Bedingungen erste Runden zurückzulegen.

Alvaro Bautista hatte sich auch eher einen trockenen Tag erhofft und konnte seinen Testplan nicht durchziehen. "Glücklicherweise waren wir so früh es ging auf der Strecke, damit ich wenigstens ein paar anständige Runden fahren konnte und ich fuhr damit sogar die Bestzeit." In kürzester Zeit habe der Spanier mit seiner Gresini Crew so viel wie möglich abgearbeitet und sich zum ersten Mal mit dem neuen Go & Fun Logo, dem neuen Teamsponsor, gezeigt. "Hoffentlich verbessern sich das Wetter morgen, aber die Vorhersage sieht unglücklicherweise nicht wirklich beruhigend aus. Das einzig Positive könnten die höheren Temperaturen sein, wodurch wir vielleicht ein paar Runden mehr drehen können - auch wenn es nass ist."