Der MotoGP-Fahrermarkt ist derzeit einigermaßen in Aufruhr. Casey Stoners Rücktritt mit Saisonende hat einiges in Bewegung gebracht, wobei letztendlich dann wohl doch wieder alles stehen wird, bis Jorge Lorenzo und Valentino Rossi sich festgelegt haben, wo sie ihre Zukunft verbringen wollen. Hinter ihnen warten einige Piloten, die heiß darauf sind, auf ein Werks-Motorrad zu wechseln, unter anderem die zwei Tech 3 Yamaha Fahrer Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso. Sie hoffen beide auf einen Aufstieg ins Yamaha-Werksteam, allerdings hätten sie auch keine Angst, zu Ducati zu gehen und ihr Glück auf der bislang immer noch recht diffizilen Desmosedici zu versuchen.

"Ich bin glücklich bei Yamaha, doch der Fahrermarkt hängt davon ab, was Rossi und Lorenzo entscheiden. Valentino hat eindeutig gezeigt, dass er noch einer der Besten ist, doch etwas stimmt zwischen ihm und der Ducati nicht. Stoner war mit der Ducati gut, es ist also wohl eine Frage der Fahrstile. Persönlich habe ich keine Angst davor, sie zu fahren", meinte Dovizioso in Barcelona. Crutchlow sieht die Sache ähnlich. Der Brite betonte, keine Angst vor der Ducati zu haben. "Es ist ein Motorrad und man fährt es so gut wie möglich", erklärte er.

Crutchlow hat den Stoner-Stil

Crutchlow war ebenfalls der Meinung, dass es bei der Ducati eine Frage des Fahrstils ist, da Rossi erst beim Rennen in Le Mans gezeigt hat, wie stark er noch ist. "Wenn ich mir meinen und Caseys Fahrstil ansehe, wie wir das Gas öffnen und bremsen, dann sind wir recht ähnlich und er war der Einzige, der die Ducati fahren konnte. Er ist bei der Hälfte der Rennen eine Sekunde schneller, doch ich hätte keine Angst, die Chance zu nutzen, dorthin zu gehen", sagte Crutchlow. Er gab zu, dass er bereits ein Angebot von einem anderen Team hat, doch auch er wollte warten, was mit Lorenzo und Rossi passiert.

In der Zwischenzeit läuft der interne Kampf bei Tech 3 weiter. Denn beide Fahrer müssen sich empfehlen, da Bradley Smith bereits einen MotoGP-Vertrag mit dem Team für das Jahr 2013 hat. Dovizioso genießt aber die Rivalität mit seinem Teamkollegen, der dazu geführt hat, dass sich mittlerweile beide Fahrer das neueste Update für ihre Bremsen gekauft haben. "Dieser Wettkampf ist eine gute Sache und drängt uns dazu, besser zu werden. Die Yamaha ist ein gutes Paket und der interne Wettkampf hilft uns dabei, insgesamt bessere Ergebnisse zu erreichen. Cal hat dieses Jahr sicher einen großen Schritt nach vorne gemacht, doch er war immer ein schneller Fahrer. Man muss auch darauf schauen, wie die Zeiten gefahren werden; wie sehr jemand pusht und welche Risiken er nimmt. Vielleicht geht er mehr Risiken ein und manchmal zu viele", meinte Dovizioso laut GPOne.