Die Suche nach dem richtigen Weg für die Zukunft geht bei Ducati weiter. Während Superstar Valentino Rossi und sein Crewchief Jeremy Burgess ein Aluminium-Chassis fordern, hält der Hersteller aus Borgo Panigale in Italien weiter an der Karbon-Variante fest. Trotzdem kann man die Forderungen des neunfachen Weltmeisters und Aushängeschilds nicht außer Acht lassen und auch die Worte von Weltmeister-Macher Burgess dürften ein gewisses Gewicht haben. Ducati hat daher Teamchef und Testfahrer Vittoriano Guareschi eine Aluminium-Variante testen lassen, die der aus Karbon identisch ist - Anfang 2008 schon, als Casey Stoner entschied, dass das Karbon-Chassis das bessere und der Weg für die Zukunft sei. "Das hat hinsichtlich des Verhaltens des Motorrads nichts geändert. Eigentlich hat sich dadurch gar nichts geändert", sagte Guareschi damals dazu.

Die beiden Konzepte sind nicht einfach übertragbar. "Der negative Aspekt war die enorme Hitze der Luft in der Airbox, dort wurden 100° erreicht", erzählte der Italiener weiter. "Klarerweise ist heißere Luft weniger dicht und das beeinflusst die Motorleistung negativ. Das ist der Hauptgrund, warum diese Lösung aufgegeben wurde." Doch heute sieht das ganze anders aus. Blickt man auf die mittlerweile aufgetauchten Erlkönig-Bilder des neuen Ducati-Superbikes, welches ab nächstem Jahr kommen soll, dann arbeiten die Italiener dort nicht mit ihrem traditionellen Gitterrohr-Rahmen, sondern mit einem aus Aluminium. Oder aus Karbon. Aber zumindest vom Schnitt her wie das aktuell verwandte MotoGP-Chassis. Und Karbon erscheint für die Serie dann doch etwas zu teuer und unbrauchbar.

Rossi fordert ein Aluminium-Chassis für die Ducati, Foto: Milagro
Rossi fordert ein Aluminium-Chassis für die Ducati, Foto: Milagro

Außerdem sind Gerüchte aufgetaucht, wonach Ducati sowohl an die in der Moto2 engagierten Hersteller FTR und Suter herangetreten sei, damit diese für die Italiener ein Chassis entwickeln - im Rekordtempo. Doch das dürfte wenig an der Realität sein, wie auch Filippo Preziosi von Ducati bestätigt: "Das Design all unserer Komponenten wird betriebsintern entwickelt, aber ein paar Teile werden außerhalb von unseren Partnern produziert", sagte der Chefentwickler, der auch weiß, woran es im Moment scheitert. "Das Problem ist nicht die Leistung. In den ersten Runden von Misano war Valentino nur drei Zehntel hinter den Führenden, was ermutigend ist. Gegen Halbzeit und Ende des Rennens aber, wurden seine Zeiten radikal schlechter und der Grund dafür ist, dass ihn unsere derzeitige technische Situation zwingt, bei 99 Prozent zu fahren. Aber bei 99 Prozent wirst du nirgendwo sein, denn du verlierst eine Sekunde pro Runde. Du musst bei 99,9 Prozent sein."