Der Australier Casey Stoner musste sich am Samstag beim Großen Preis der Niederlande in Assen mit dem zweiten Rang hinter Ben Spies zufrieden geben. Doch da sein ärgster Verfolger Jorge Lorenzo in einen Sturz mit Marco Simoncelli verwickelt wurde und ihm Ende nur Platz sechs blieb, konnte Stoner seine WM-Führung ausbauen.

"Wie sich das Rennen entwickelt hat dachte ich, dass mir das Ergebnis in die Runden fällt, also lass uns nicht gierig werden und zu große Risiken eingehen und am Ende alles zusammenbrechen", beschrieb Stoner seine Taktik. "Ich brachte es nach Hause, aber Ben [Spies] fuhr so gut und so schnell und es hätte viel gebraucht, um wieder an ihn heranzukommen. Es fuhr einige ziemlich gute Rundenzeiten."

Der Renntag in Assen sei ein Tag gewesen, an welchem Stoner an die Meisterschaft denken musste. "Nach einem Vorfall in der ersten Runde wie diesem und mit meinem schlechten Start und dann noch mit diesem Ergebnis davon zukommen, ist gut für die Meisterschaft, auch wenn ich für den Fight mit Marco und Jorge bereit gewesen wäre", meinte der Australier.

Stoner hatte zunächst auch seine lieben Probleme mit Teamkollege Andrea Dovizioso. "Nachdem ich anderthalb Runden hinter Andrea fest hing, war es ein wenig schwer, alles richtig aufzuwärmen, wenn man hinter jemandem so langsam fahren muss. Ich wollte schneller fahren und das hielt mich auf." Wenn das nicht gewesen wäre, hätte er nicht so viel Boden auf Spies verloren und es wäre "einfacher gewesen, wieder an ihn ran zu kommen. Und wir wissen nicht, was dann passiert wäre."

"Am Ende des Rennens war Ben aber wirklich stark und meine Kraftlosigkeit stellte sich ein", schilderte Stoner weiter. Der Schlüsselpunkt des Rennens sei für ihn aber eh der Anfang des Rennens gewesen. "Wir haben in den ersten Runden massiv viel Zeit auf Ben verloren und als ich dann Zweiter war, hatte er schon einen großen Vorsprung."

Stoner dachte zwar noch daran, Spies wieder einzuholen, aber "jedes Mal, wenn ich einen kleinen Fehler machte, kam mir im Hinterkopf die Meisterschaft wieder in den Sinn und ich ging irgendwie etwas mehr auf Sicherheit." Hinzu kam, dass ihm gegen Rennhalbzeit die Kraft in der Schulter nachließ. "Ich habe dann versucht nicht mehr so hart zu bremsen und ein bisschen mehr Kurvenspeed zu fahren. Aber mit dem weichen Vorderreifen konnte ich das nicht handlen."

Stoner musste also seinen Fahrstil etwas umstellen. "Aber da hatte Ben schon seinen wirklich guten Rhythmus gefunden, ein paar richtig gute Rundenzeiten zusammen gebracht und eine Lücke aufgerissen. Ich hielt ihn ein klein wenig unter Druck, konnte ihn aber nicht jagen."