Der leicht gesenkte Blick und das Schulterzucken sind in dieser Saison beinahe so etwas wie das Markenzeichen von Marco Simoncelli geworden. Wieder und wieder gibt es Rennen, in denen er sich mit Fehlern ins Rampenlicht rückt und in Assen hat er ausgerechnet Jorge Lorenzo abgeräumt, der den Italiener in diesem Jahr schon mehrfach wegen seiner Fahrweise kritisiert hatte. Eine Sache hat Simoncelli aber anscheinend dazugelernt, mittlerweile scheint er seine Fehler zu akzeptieren, statt bei anderen nach der Ursache für seine Probleme zu suchen.

"In diesem Rennen kann man nicht alles auf Pech schieben, die Wahrheit ist, dass ich sehr naiv war. Es war die erste Linkskurve, der Asphalt war kalt und auch wenn ich nicht glaube, dass ich zu hart reinging, um an Lorenzo vorbeizukommen, so fühlte ich, dass ich mich nicht zurückhalten konnte, da ich Dritter war und nahe an den ersten Beiden dran lag. Es gab aber Zeit und ich hätte warten können. Ich bin traurig, dass ich Lorenzo bei meinem Sturz mitgerissen habe und kann mich nur bei ihm entschuldigen", sagte Simoncelli.

Einziger Trost für ihn war, dass er die Maschine wieder starten und zu Ende fahren konnte. Dabei erzielte er trotz der Schäden am Motorrad sogar respektable Zeiten. Dennoch versprach er, die Erfahrung nicht einfach hinter sich zu lassen, sondern sie in sich aufzunehmen, ohne seinen Fokus und seine Konzentration zu verlieren. Persönlich bei Lorenzo entschuldigt hatte sich Simoncelli noch nicht. "Ich habe ihn nicht gesehen und will noch einmal sorry sagen, das er bei meinem Sturz in Mitleidenschaft gezogen wurde, aber das ist Racing und vorbei."