Portrait
Nur wenige Strecken können eine solch lange Geschichte an Motorradrennen vorweisen wie das tschechische Brünn. Bereits 1930 wurden hier erste Rennen ausgetragen, 1965 war die Motorrad-Weltmeisterschaft erstmals zu Gast. Bis 1991 wurde das Event als Großer Preis der Tschechoslowakei ausgetragen, seit dem Zerfall des Ostblocks wird der Tschechien-Grand-Prix gefahren. Nach der Saison 2020 verschwand Brünn aus finanziellen Gründen für einige Jahre aus dem WM-Kalender, kehrt 2025 nach erfolgreicher Neuasphaltierung nun aber wieder zurück.
Das Layout des Brno Circuit - Automotodrom Brno
Die ersten Rennen in Brünn wurden auf dem Masaryk-Ring, einem temporären Straßenkurs rund um die Stadt, gefahren. Damals noch rund 29 Kilometer lang, wurde die Strecke im Laufe der Zeit immer weiter verkürzt und wies am Ende noch eine Länge von knapp elf Kilometern auf. In den 80er-Jahren war der Ring dann aber in dieser Form endgültig nicht mehr zeitgemäß. Die Verantwortlichen erkannten die Zeichen der Zeit und begannen 1985 mit der Errichtung einer permanenten Rennstrecke: Dem Automotodrom Brünn, das 1987 eröffnet wurde.
Der 5,403 Kilometer lange Kurs bettet sich wunderschön in die hügelige Gegend ein. Beträchtliche Steigungen von bis zu 7,5 Prozent werden überwunden, der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt der Strecke beträgt mehr als 73 Meter. 14 größtenteils sehr flüssige Kurven gilt es zu bewältigen. Sechs Mal geht es nach links, acht Kurven führen nach rechts. Doch auch fünf längere Geraden, auf denen die Piloten deutlich über 310 Stundenkilometer erreichen, hat die Strecke zu bieten. Gewinnen kann man hier also nur mit einem Motorrad, das über ausreichend Leistung sowie ein gutes Kurvenhandling verfügt.

Durch die Lage des Kurses inmitten der hügeligen Landschaft außerhalb von Brünn werden entlang der fast 5,5 Kilometer praktisch kaum künstliche Tribünen benötigt, da die Naturtribünen am Streckenrand ideale Übersicht bieten. Bei den Fans besonders beliebt ist die Passage "Omega", wo man die Piloten in vier Kurven und auf zwei Geraden bei der Arbeit beobachten kann.

Die Statistik zum Tschechien-GP
Rekordsieger im Automotodrom von Brünn ist MotoGP-Legende Valentino Rossi, der den Tschechien-GP insgesamt fünfmal gewinnen konnte, einmal noch vor Beginn der MotoGP-Ära. Es folgt Marc Marquez mit drei Siegen, ansonsten konnten in der MotoGP-Ära nur Casey Stoner, Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa (je 2x) mehrfach in Brünn gewinnen. Der erfolgreichste MotoGP-Konstrukteur in Brünn ist Honda mit neun Siegen, gefolgt von Yamaha mit sechs, Ducati mit drei und KTM mit einem Triumph.