Die Formel E macht sich bereit für die Saison 2024 und die zweite mit dem Gen3-Rennwagen. Vor dem Saisonauftakt in Mexiko-City (13. Januar) steht den Teams wie üblich nur ein gemeinsamer Test zur Verfügung, um einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen und die neuen Boxenstopps zu testen. Vom 24. bis zum 27. Oktober geht es für die Hersteller und Fahrer zu den offiziellen Vorsaison-Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren Valencias in Spanien.

Das Starterfeld der Formel E wurde während der Sommerpause ordentlich durchgewirbelt. Nur drei Teams (Porsche, DS Penske und NIO) treten mit den Fahrerpaarungen aus der Vorsaison an. Unter anderem ist Nyck de Vries in die Formel E zurückgekehrt und startet erstmals für Mahindra. Das Jaguar-Werksteam hat Vize-Weltmeister Nick Cassidy verpflichtet und bei Abt-Cupra gibt Lucas di Grassi sein Comeback.

Formel E 2024: Vieles neu, einiges bleibt

Bei McLaren folgt Sam Bird auf Rene Rast, während sich Andre Lotterer nach sechs Jahren aus der Serie verabschiedet hat. Mit Pascal Wehrlein (Porsche) und Maximilian Günther (Maserati) sind in der neuen Saison nur noch zwei Deutsche im prominent besetzten Starterfeld vertreten und damit so wenige wie zuletzt 2015/16.

Vieles ist also neu in der zehnten Saison der Formel E - an den für zwei Jahre homologierten Rennautos sowie den Reifen ändert sich allerdings nichts. Hankook, das die Elektro-WM seit 2023 mit seinen Produkten exklusiv beliefert, setzt auf die gleichen Allwetter-Reifen wie im Vorjahr. Änderungen könnte es erst 2025 geben, wenn die Formel E mit dem neuen Gen3-Evo-Auto an den Start gehen wird. Ein Update des aktuellen Pakets war seit längerer Zeit nach zwei Jahren Betriebszeit eingeplant.

Hankook-Motorsportdirektor Manfred Sandbichler und Hankook-Kommunikationschef Felix Kinzer mit McLaren-Fahrer Jake Hughes
Manfred Sandbichler und Felix Kinzer im Gespräch mit McLaren-Pilot Jake Hughes, Foto: DPPI/Hankook

Hankook: Keine Reifen-Modifikationen für 2024

"Wir haben an unserem Reifen für die anstehende Saison keine Änderungen vorgenommen", bestätigt Felix Kinzer, Hankooks Kommunikations-Direktor, den Verzicht auf Modifikationen. "Zum einen entspricht der Reifen zu einhundert Prozent den Vorgaben der Formel E und zum anderen hat die Mischung und Konstruktion wunderbar funktioniert."

Während - wie seit vielen Jahren - immer wieder Forderungen nach einem 'echten' Slick-Reifen in der Formel E aufkommen, blickt Hankook-Motorsportdirektor Manfred Sandbichler zufrieden auf das diesjährige Debüt in der Elektro-Weltmeisterschaft zurück: "Der Hankook iON Race hat bei unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen und den verschiedensten Streckenbedingungen sein großes Potenzial und eine sehr hohe Konstanz bewiesen."

Es wird spannend sein, zu verfolgen, inwiefern die elf Teams von den gewonnenen Kenntnissen aus der Premierensaison mit dem bis zu 350 kW (476 PS) starken Gen3-Fahrzeug profitieren können. Seit dem Saisonstart in Mexiko-City bis hin zum regnerischen Finale in London im Juli war ein klarer Anstieg der Performance erkennbar. Gleichzeitig hätten sich Fahrer wie der frühere Weltmeister Stoffel Vandoorne noch mehr vom neuen Gesamtpaket erwartet.

Formel E vor finaler Kalender-Bekanntgabe

"In der Season 9 waren die Reifen für alle Teams neu", sagt Sandbichler. "Auch wir konnten auf keine Referenzwerte zurückgreifen, da die Hankook Reifen auf den Formel-E-Strecken rund um die Welt bisher nicht zum Einsatz kamen. Dies ist in unserer zweiten Saison nun anders, da wir einen Großteil der Kurse nun kennen. Gemeinsam mit den Teams werden wir die ausgewerteten Daten nutzen, um die optimale Perfomance des Hankook iON Race erneut abzurufen."

Der finale Rennkalender für die Saison 2024 soll am heutigen Donnerstag bei einem Treffen des World Motor Sport Council bekanntgegeben werden. In der vorläufigen Version fanden sich zwei noch unbekannte Austragungsorte. Geplant waren zuletzt 17 Rennen in 13 unterschiedlichen Städten, was einen neuen Rekord für die 2014 gegründete Formel E bedeuten würde.