Nico Müller wird bei den verbleibenden Rennen der laufenden Formel-E-Saison nicht mehr für das Dragon-Team ins Lenkrad greifen. Das gab der Schweizer am Samstag via Twitter bekannt. Er will sich 2021 unter anderem auf die DTM konzentrieren, in der in diesem Jahr erstmals GT3-Boliden an den Start gehen.

"Wegen mehrerer kollidierender Verpflichtungen haben Dragon Racing und ich entschieden, dass sich unsere Wege trennen. Das bedeutet, dass ich bei den letzten drei Events von Saison 7 der Formel E nicht antreten werde. Danke für fast zwei Saisons mit passionierter harter Arbeit und den Erinnerungen, die wir geschaffen haben. Ich wünsche dem gesamten Dragon-Team alles Gute, während ich mich auf die DTM und meine Aufgaben als Audi-Werksfahrer konzentriere", schrieb der Vize-Champion der DTM aus dem Vorjahr in einem Statement.

Die Formel E wird ihre Saison 2021 mit drei weiteren Doppelläufen beenden. Das nächste Event findet am nächsten Wochenende (10./11. Juli) ePrix in New York statt. Es kollidiert mit einem Doubleheader der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS). Ob Müller die beiden Rennen bestreiten wird, ist öffentlich noch nicht bekannt. Das darauffolgende Formel-E-Rennwochenende in den Straßen Londons überschneidet sich mit dem DTM-Event auf dem Lausitzring (24./25. Juli). Das Saisonfinale (14./15. August) der Elektrorennserie findet wie im Vorjahr in Berlin statt. Eine Überschneidung mit einer DTM-Veranstaltung gibt es nicht. Die traditionsreiche Rennserie tritt eine Woche vorher in Zolder und eine Woche später auf dem Nürburgring an.

Der 29-Jährige ließ bereits die fünfte Saisonstation der Elektrorennserie in Puebla aus. Das in Mexiko ausgetragene Rennwochenende überschnitt sich mit dem Saisonauftakt der DTM in Monza. Der DTM-Routinier beendete das Sonntagsrennen auf dem zweiten Platz. Nach der ersten von voraussichtlich acht Saisonstationen liegt er in der Gesamtwertung auf dem dritten Rang.

Seinen Platz im von Jay Penske gegründeten Formel-E-Team nahm in Mexiko Joel Eriksson ein. Der Schwede feierte beim Doubleheader seine Rennpremiere in der Meisterschaft. Er stieß 2020 als offizieller Test- und Ersatzfahrer zum US-amerikanischen Rennstall. Der ehemalige BMW-Werkspilot in der DTM absolvierte zuvor bereits mehrmals den jährlich stattfindenden Rookie-Test der Formel E. Wie die Website 'The Race' berichtet, wird Eriksson neben Sergio Sette Camara auch bei den verbleibenden drei Saisonstationen für Dragon an den Start gehen.

Müller liegt nach neun Formel-E-Rennen, von denen er sieben bestritt, mit 30 Punkten auf dem 17. Platz in der WM-Wertung. Seinen größten Erfolg feierte er beim Chaos-ePrix von Valencia. Als zahlreichen Fahrzeugen die zur Verfügung stehende Energie ausging und andere wegen Überschreitens der Energiemenge disqualifiziert wurden, belegte er den zweiten Platz. Es ist bis heute sein einziges Podestergebnis in der Formel E, in der er 17 Mal gestartet ist.

Paffett legt andere Prioritäten

Mit der Priorisierung der DTM schlägt der Fahrer aus dem Team Rosberg einen anderen Weg ein als Gary Paffett. Der Champion der Jahre 2005 und 2018 bestreitet ebenfalls ein Doppelprogramm aus DTM und Formel E. In der Elektrorennserie sitzt er aber nicht selbst im Auto, sondern ist als Berater für das Werksteam von Mercedes tätig. Seinen Mercedes-AMG GT3 vom Team Mücke Motorsport lenkte beim DTM-Auftakt in Italien Maximilian Buhk. Er wird auch beim Rennwochenende am Lausitzring das mit dem Lenksystem Space Drive von Schaeffler Paravan ausgestattete Rennauto vom 40-Jährigen übernehmen.