Formel E, Berlin: Audi-Star Rene Rast im Exklusiv-Interview: (22:33 Min.)

Vom Podium in den Flieger: Viel Zeit blieb Rene Rast nicht, seinen Sieg beim DTM-Saisonauftakt im belgischen Spa-Francorchamps zu feiern. Wenig später saß er schon im gecharterten Flieger und machte sich mit seinen Audi-Kollegen Nico Müller und Robin Frijns - ausgerechnet das DTM-Podesttrio am Sonntag - auf in Richtung Berlin.

Hier erwartet Rast und Co. ein echter Motorsport-Marathon. "Das ist die größte Herausforderung, die ich jemals in meiner Karriere hatte", sagt der zweifache DTM-Champion vor den sechs Rennen der Formel E innerhalb von nur neun Tagen im Video-Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Als Nachfolger von Daniel Abt bestreitet Rast erstmals für das Team Audi Sport ABT Schaeffler das große Saisonfinale in der Formel E in Berlin. Am Mittwoch (ab 19:00 Uhr live bei Eurosport 1) geht es los mit dem ersten von sechs Läufen, die über den Ausgang der verkürzten Meisterschaftssaison 6 entscheiden.

Im Vorfeld hatte Rast lediglich eine Testgelegenheit auf dem Lausitzring, um sich auf das unbekannte Gen2-Rennauto der Formel E einzuschießen. Die Praxis fehlt, die Abläufe bleiben gleich. Typisch Rast: Audi-Teamkollege Lucas di Grassi bezeichnete ihn kürzlich als einen der "datenhungrigsten Fahrer, die ich jemals gesehen habe".

Rast muss in unserem Video-Gespräch lachen: "Das überrascht dich doch nicht, oder?" Man kann sich schon jetzt ausmalen, wie er die Zeit in seinem Berliner Hotelzimmer zwischen den drei Doppel-Rennen (05./06.08, 08./09.08. und 12./13.08.) verbringen wird: Datenanalyse am Laptop bis spät in die Nacht.

"Das ist keine schlechte Eigenschaft", ist 'Datenkrake' Rast überzeugt. "Natürlich würde ich mir manchmal wünschen, einfach ein bisschen entspannter zu sein und etwas weniger zu arbeiten. Aber wenn man Erfolg haben will, muss man am Ball bleiben und weiterarbeiten."

Ein paar Punkte sollen es schon sein für Rast, der mit seinem Doppelprogramm zwölf Rennen innerhalb von nur 23 Tagen bestreiten und vom Formel-E-Finale in Berlin direkt weiter an den Lausitzring reisen wird, wo das zweite DTM-Rennwochenende wartet. Doch der erfolgreichste GT/Tourenwagenfahrer des Jahrzehnts weiß um seine Rolle in der ungewohnten Elektro-Rennserie.

Rast, der 2016 ein Formel-E-Rennen in Berlin - damals jedoch auf einem Kurs in der Innenstadt und nicht wie jetzt auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof - bestritten hat: "Alles, was vorher war, muss man zur Seite legen. Die Formel E hat eine ganz andere Herangehensweise. Das ist fast wie eine andere Sportart. Ich habe viele Erfolge in anderen Klassen gesammelt, das heißt aber nicht, dass ich auch hier erfolgreich sein werde. Ich gehe das an wie ein Rookie.

Im ausführlichen Video-Interview mit Motorsport-Magazin.com (siehe ganz oben) spricht Rene Rast außerdem über seine Zukunft im Motorsport, den geplatzten Berlin-Nummerntausch mit Daniel Abt und die Unterschiede zwischen der DTM und der Formel E.