Noch steht das endgültige Urteil aus, ob Michael Schumacher in diesem Jahr wieder der Alte wird oder nicht. Er hat wie früher seine Kritiker und seine Befürworter. Auf seiner Seite steht unter anderem sein Teamchef Ross Brawn, der vor dem Wochenende in Istanbul festhalten musste, dass der Rekordweltmeister dieses Jahr mit Ausnahme von Shanghai an jedem Rennwochenende besser geworden ist.

"Es ist schwer zu beurteilen, wo sich jemand wieder einordnen wird - vor allem in der Formel 1, denn es ist nichts so hart umkämpft wie die Formel 1. Dieser Sport hat mit Abstand die besten Fahrer der Welt. Man hat Fahrer aus anderen Klassen in die Formel 1 kommen sehen, die es nie geschafft haben. Es ist also eine große Herausforderung und Michael genießt das sehr", sagte Brawn der offiziellen Website der Formel 1.

Ohne Rosberg leichter glänzen

Er selbst sei mit Schumachers Fortschritten jedenfalls sehr zufrieden. Er entwickle sich natürlich weiter und habe noch dazu einen starken Teamkollegen. Hätte er nicht so einen guten Teamkollegen wie Nico Rosberg, könnte Schumacher leichter glänzen, war sich Brawn sicher. "Nico ist schnell und konstant, also hat Michael einen starken Referenzpunkt innerhalb des Teams. Ich denke, wir sind nicht genau dort, wo wir sein wollen und da kommt in Zukunft noch was. Wenn wir ein besseres Auto haben, können beide Fahrer Rennen gewinnen."

Denn momentan seien beide Fahrer noch nicht mit den Ergebnissen der Saison zufrieden. Sie wollen beide gewinnen, betonte Brawn. "Ich denke, er [Schumacher] ist mit seinen Fortschritten zufrieden, da er wusste, es würde eine Herausforderung. Er genießt es, er genießt die Motivation, die der Rennsport ihm verschafft hat - und das Team genießt es, mit ihm zu arbeiten." Dennoch liegt er in der WM momentan noch einigermaßen deutlich hinter Rosberg, doch das sorgte Brawn nicht. Rosberg sei vom ersten Rennen an stark gewesen, Schumacher habe eben erst ein paar Rennen gebraucht, um sich wieder einzufinden. Das habe Rosberg geholfen.

Näher an der Spitze

Der Punkteverlust aufgrund der Strafe in Monaco habe Schumacher zudem nicht geholfen, weswegen der Punkteunterschied keine Bedeutung habe. Aber auch Rosberg sei zuletzt nicht immer perfekt ins Ziel gebracht worden. "Ich denke, in den vergangenen Rennen haben wir wohl nicht so gute Ergebnisse geholt, wie wir das mit Nico hätten sollen, da er der WM-Spitze näher sein sollte. Aufgrund der Zahl an Punkten, die man dieses Jahr holen kann, ist es keine so große Lücke [22 Punkte] und ich denke, wenn wir das Auto für beide Fahrer richtig hinbekommen, könnten wir dieses Jahr an die Weltmeisterschaft denken", sagte Brawn.

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