Am Freitag drehte sich in Istanbul fast alles um die F-Kanäle. McLaren hat schon einen, Ferrari und Sauber hatten wieder einen, Red Bull, Force India und Mercedes GP hatten endlich einen. Jenson Button mutmaßte deshalb vor dem Training, dass McLarens Vorteil bald schwinden wird, in Istanbul aber noch vorhanden sei, weil die anderen Teams ihre System jetzt erst verstehen und zum Arbeiten bringen müssten. Red Bull Teamchef Christian Horner konterte, dass das System keine Ablenkung sei.

Nichtsdestotrotz fuhr in der ersten Session nur Sebastian Vettel mit dem System. Mark Webber griff noch auf die herkömmliche Version des RB6 zurück, um Vergleichswerte zu schaffen. Der erste Eindruck zeigt Vettel mit F-Kanal auf Platz 5, Webber ohne F-Kanal auf Platz 8. Wirklich aussagekräftig sind die reinen Zeiten aber nicht.

Auch nicht an der Spitze, die mal wieder am Freitag ganz in Silber lackiert ist: Lewis Hamilton fuhr in 1:28.653 Minuten die schnellste Zeit vor seinem McLaren-Teamkollegen Jenson Button. Zwischen den beiden Silbernen lag fast eine Sekunde. Knapp hinter Button reihte sich Michael Schumacher im dritten Silberpfeil auf Platz 3 ein. Er war gut ein Zehntel schneller als sein Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg.

Bester Ferrari-Pilot war Fernando Alonso auf Platz 9. Die Top10 komplettierte Adrian Sutil als Zehnter. Der Deutsche flog jedoch wenige Minuten vor Trainingsende in Kurve 8 ab und beschädigte die Front seines Force India. Ein technisches Problem gab es am HRT von Karun Chandhok. Der Inder musste wegen eines Defekts am Gaspedal langsam an die Box zurückkriechen. Sein Teamkollege Bruno Senna musste ganz zuschauen: An seiner Stelle saß Testfahrer Sakon Yamamoto im Auto.