Es war Fernando Alonso wichtig gewesen, bei seinem Heimrennen in Barcelona auf das Podest zu kommen und aufgrund des Ausfalls von Lewis Hamilton und der Probleme von Sebastian Vettel durfte er nach den 66 Runden dann auch mit seinen Fans feiern. "Ich bin sehr glücklich, vor meinen Fans diesen zweiten Platz geholt zu haben. Ich freue mich für sie, aber auch besonders für mein Team, das dieses Wochenende so hart gearbeitet hat, ohne Fehler zu machen. Es stimmt, dass das Ergebnis etwas unerwartet zustande kam, aber das ist Racing", erklärte Alonso.

Denn der Spanier hatte mit einem recht schwierigen Rennen gerechnet, da der Ferrari noch nicht so gut auf Strecken wie Barcelona passt. Eine Pole Position oder einen Sieg hielt er für unmöglich. "Aber bei solchen Umständen wie heute müssen wir angreifen und jede Möglichkeit nutzen. Unser starker Punkt scheint das Reifen-Management zu sein, da unsere Reifen am Ende in besserem Zustand zu sein schienen als bei der Konkurrenz. Wir müssen unser Leistungs-Niveau steigern, aber wir haben das Potential auf den WM-Titel", meinte er.

Monaco kommt

Mit dem ersten Renn-Einsatz des F-Kanals bei Ferrari war er zufrieden, für die Türkei rechnete er mit einer überarbeiteten Version des Systems. Erst kommt aber Monaco und Alonso ist klar, dort will jeder gewinnen. "Das Setup und die Reifen werden anders sein als hier und wir müssen schauen, wo wir dann im Vergleich zu den anderen stehen. Nach ein paar schwierigen Rennen bin ich heute aber wieder auf dem Podest und bin WM-Zweiter, drei Punkte hinter dem Spitzenreiter. In der Weltmeisterschaft ist noch ein weiter Weg zurückzulegen, aber ich wiederhole, das ist ein tolles Ergebnis."

Weniger toll war das Ergebnis für Felipe Massa, der ein hartes Rennen hinter sich hatte. Beim Start kam er zwar gut weg, hing dann aber die meiste Zeit hinter anderen Autos fest, wodurch er nie eine konstante Pace gehen konnte. "Wieder einmal war heute das größte Problem der fehlende Grip, vor allem im dritten Sektor. Jedes Mal, als es so aussah, als könnte ich auf Button aufschließen, kam er in nur wenigen Strecken-Abschnitten wieder von mir weg. Wir müssen die Leistung des Autos verbessern, da gibt es keinen Zweifel", klagte der Brasilianer. Trotz der Punkte für Platz sieben, war er deswegen auch gar nicht zufrieden, denn das Wochenende war völlig gegen ihn gelaufen.

Eine große Lücke

Nur im Rennen hatte er ein wenig Glück, als er beim Kontakt mit einem zu überrundenden Auto einen Teil seines Vorderflügels beschädigte. Da sich das Handling des Autos danach nicht veränderte - Renningenieur Rob Smedley meinte sogar, er wurde dadurch schneller -, musste er nicht an die Box, um die Nase zu wechseln. "So hätte ich zumindest drei Plätze verloren, also war die Entscheidung richtig, auf der Strecke zu bleiben", sagte er. Massa hoffte, dass sich das Blatt in seiner zweiten Heimat Monaco nun wieder wenden wird. Die Reifen werden dort andere sein, weswegen er damit rechnete, vielleicht ein wenig besser dazustehen. Teamchef Stefano Domenicali war nach dem Rennen jedenfalls klar, dass es geschafft werden muss, die Reifen an Massas Auto besser zum Arbeiten zu bekommen. "Wir müssen nun an unserer Leistung arbeiten, denn wir haben eine große Lücke aufzuholen. Einige Rivalen scheinen einen größeren Schritt gemacht zu haben als wir", sagte Domenicali.