Alle reden über das Stallduell bei Ferrari, den Speed und die Zuverlässigkeit bei Red Bull und die Probleme bei Mercedes und Michael Schumacher. Nur McLaren bleibt außen vor - so lange nicht über Löcher in der Fahrzeugnase und Kanäle bis zum Heckflügel gesprochen wird. Dennoch führt das Team von Ron Dennis und Martin Whitmarsh beide WM-Wertungen an, nicht Red Bull, nicht Ferrari und auch nicht Mercedes GP.

"Es war ein unglaublicher Saisonstart", jubelt Jenson Button. Für ihn wäre es eine Untertreibung, einfach nur zu sagen, dass er zufrieden sei. "Ich bin absolut überwältigt von den Ereignissen der letzten fünf Wochen." Gleich zwei Mal durfte Button für McLaren auf dem obersten Podest stehen. "Die WM anzuführen ist einfach unglaublich."

McLaren feierte in Shanghai einen Doppelsieg., Foto: Sutton
McLaren feierte in Shanghai einen Doppelsieg., Foto: Sutton

Das Erfolgsgeheimnis waren harte Arbeit und keine Fehler. "Wir haben in China nichts falsch gemacht", betont Button. "Ich weiß aus Erfahrung, dass man sich so vor Problemen an einem Wochenende vor Problemen schützt." Das Wochenende könne toll verlaufen, aber sollte der Fahrer eine schlechte Qualifyingrunde und dann ein schlechtes Rennen erleben, sei alles umsonst gewesen. Buttons Rezept lautet: "Wir müssen weniger Fehler als die anderen machen."

Überholkönig Hamilton

Gleichzeitig plant McLaren Verbesserungen für das Auto. "Wir haben einige Entwicklungen in der Pipeline", sagt Lewis Hamilton. "Mit den Änderungen für Barcelona können wir vorne mitmischen." Dennoch müsse das Team laut Hamilton noch an der Qualifyingpace arbeiten. In China habe McLaren Fortschritte gemacht, aber es sei noch ein Weg zurückzulegen. Das Wichtigste für den Briten ist: "Ich weiß, dass ich mit diesem Auto Rennen gewinnen kann."

Der McLaren sei mehr mit der Strecke verwachsen als jedes andere Formel-1-Auto, das er gefahren habe. "Ich bin sicher, dass die Siege kommen werden." Die Überholmanöver funktionieren damit schon sehr gut. 32 Autos überholte der Weltmeister von 2008 in den ersten vier Rennen. "Ich fahre mir immer die Seele aus dem Leib", so Hamilton. "Dann passiert so etwas. Ich habe keine Angst vor Überholmanövern, ich liebe gute Zweikämpfe."

Der MP4-25 helfe ihm dabei, gebe ihm das nötige Vertrauen, um anzugreifen. "Das Auto ist extrem stark beim Bremsen, also ist es einfacher, ein erfolgreiches Manöver durchzuziehen."