Dass Ferrari ein Problem mit seinen Motoren hat, wurde in den ersten vier Saisonrennen offensichtlich. Ein ums andere Mal ging ein Aggregat kaputt oder musste getauscht werden, Fernando Alonso hat bereits zwei seiner Motoren für die Saison verbraucht, 15 Rennen muss er mit den restlichen sechs noch überstehen. Zwar geht das Team davon aus, das zu schaffen, dennoch scheint die Krux ein wenig tiefer zu sitzen. Laut auto motor und sport ist die Abdichtung der Ventilpneumatik der Auslöser für die immer wieder kehrenden Standfestigkeits-Probleme.

Die Ursache ist also identifiziert, während des Rennens verliert das System zu viel Luft. Das Problem ist bereits seit längerem bekannt, allerdings hat das Tankverbot es verschlimmert. Denn im vorigen Jahr konnte während des Nachtankens Luft nachgefüllt werden, dieses Jahr fehlt die Zeit dafür, weil die Boxenstopps ohne Tanken viel kürzer geworden sind. Der Luftanschluss im Heck ist außerdem während des Reifenwechsels nur schwer zu erreichen, ist der Wechsel abgeschlossen, rückt der Wagen bereits wieder aus.

Zudem wird dieses Jahr im Normalfall nur noch einmal gestoppt und das meist früh, um von den weicheren Reifen aus dem Qualifying auf die härteren zu wechseln. Zu der Zeit ist noch genügend Luft in der Pneumatik vorhanden. Durch die aufgrund des verringerten Motorkontingents höheren Laufzeiten leiden die Dichtungen, Öl kommt ins System, der Druck steigt, die Luft wird weniger. Dadurch ist irgendwann die Nockenwelle hinüber. Wenn Ferrari der FIA aber beweisen kann, dass dies ein fundamentales Problem für die Zuverlässigkeit ist, darf der Rennstall es ausmerzen. Die bereits angefahrenen oder verbrauchten Motoren dürfen allerdings nicht nachbehandelt werden.