Wer sich auf die Technik verlässt, der ist verlassen. Dieser Spruch bewahrheitete sich im Regenchaos von Malaysia. Die besten und hochmodernsten Radarsysteme brachten den Teams nichts. "Wir hätten uns auf unsere Intuition verlassen sollen", gestand Ross Brawn nach dem Qualifying. "Unsere Wettervorhersagen meinten, es würde aufhören zu regnen und auch nicht wieder während der Session anfangen. Wir haben unsere Lektion gelernt", fuhr der Mercedes GP-Teamchef fort.

In der dritten Session musste das Qualifying sogar kurzzeitig angehalten werden, da die Strecke mehr einem Schwimmbecken glich. "In solchen Situationen ist es wichtig, einen kühlen und ruhigen Kopf zu bewahren und ich bin sehr zufrieden, wie das Team zusammengearbeitet hat, um sicherzustellen, dass wir in allen drei Sessions mitkämpfen", sagte Brawn. Am Ende landeten Nico Rosberg und Michael Schumacher auf den Startplätzen zwei und acht, doch es hätte auch die Pole Position drin sein können.

Bei Red Bull setzte man alles auf eine Karte und schickte in Q3 Mark Webber auf Intermediates raus. "Wenn du in der Garage stehst und dir die Strecke ansiehst, dann ist es schwierig zu entscheiden, welche Reifen man nehmen soll. Man hat keine Informationen. Webber hat eine großartige Entscheidung getroffen", meinte Brawn. Kurz zuvor sei es auf der Strecke noch zu nass gewesen. In solch einer Situation würde man schauen, was die Konkurrenz macht.

"Wir sahen, dass nur ein Auto auf Intermediates war und wählten eine konservative Strategie. Es war die falsche Entscheidung, um ehrlich zu sein. Am Ende wurden wir von einem Auto geschlagen", verriet der Mercedes GP-Teamchef. Generell habe man in allen Sessions zu lange mit dem Hinausfahren gewartet. "Wir alle hätten früher rausgehen und eine Sicherheitsrunde fahren sollen. Danach hätten wir abwarten sollen wie sich die Bedingungen entwickeln. Ich bin überzeugt, beim nächsten Mal wird das auch jeder machen", sagte Brawn.

Das Rennen wird angesichts der Wetterverhältnisse ebenfalls trickreich werden. "Der beste Radar wird morgen wohl sein, zu schauen, was über unseren Köpfen passiert. Im Rennen ist das einfacher, weil uns die Fahrer Informationen geben können, was auf der Strecke passiert. Aber das alles macht die Rennen, die unter solchen Bedingungen stattfinden, so aufregend. Man kann es zu 50 Prozent richtig oder falsch machen", meinte Brawn.